Full text: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

56. Alexanders letzte Regierungsjahre 324 — 323. 93 
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Alexanders letzte Regierungsjahre 324 — 323. 
1. Innere Ordnung des Weltreiches. Nach Susa zurückgelangt, 
traf Alexander umfassende Maßregeln zum inneren Ausbau seines mace- 
donisch-persischen Weltreiches. Sein Hauptbestreben war darauf gerichtet, 
die Gegensätze der Nationalitäten zu versöhnen. 
Er setzte Perser in Verwaltungs- und Heeresstellen ein, vermählte seine Maee- 
donier mit persischen Frauen und ging selber nach orientalischem Brauche eine 
zweite Ehe (mit einer Tochter des Darius) ein. Während er die maeedonischen 
Veteranen in die Heimat entließ, verjüngte er das Heer durch neue Aushebungen 
aus den asiatischen Provinzen. Mitten in den Festlichkeiten jener Tage verlor der 
König seinen vertrautesten Günstling Hephästion durch den Tod. Im Über¬ 
maß des Schmerzes ließ er dem Verstorbenen glänzende Leichenseierlichkeiten 
halten, wie dereinst Achill seinem Freunde Patroklus. 
2. Alexanders Aod 323. In Babylon, wohin er für dieses Jahr 
seinen Hof verlegt hatte, empfing Alexander die Gesandtschaften aus 
nah und fern und trug sich mit allerlei Plänen zu neuen Unter¬ 
nehmungen. Da erkrankte er, durch Arbeiten und Gelage erschöpft, an 
heftigem Fieber und starb, noch nicht ganz 33 Jahre alt. 
3. Alexanders Werdienste. Alexander ist um seines kriegerischen 
Ruhmes willen unter allen Griechen allein der Große genannt 
worden. ^ Sein unvollendet gebliebenes Werk zerfiel zwar bald nach 
seinem Hingang, und die blutigsten Kriege erfüllten auf lange Zeit das 
herrenlose Reich. Um so nachhaltiger wirkten seine Thaten auf die 
geistige Entwicklung des Ostens ein: durch sie ist das Morgen- und 
Abendland einander nähergerückt, griechische Sprache und Kultur auch 
nach dem Osten verpflanzt worden — Zeitalter des Hellenismus. 
B. -äämpfc unö Reiche der Diaöochen 
525—50 v. (Lhr. 
8 57. 
Keichsverwesmig und Auflösung der Keichseinheit 323—301. 
1. Die Weichsverweser H>erdikkas und Antipäter (323—319). Alexan¬ 
der: fjatte (außer einem geistesschwachen Bruder Philipp und einem erst 
nach feinem Tode gebornen Sohne Alexander) keine thronberechtigten Ver- 
1 hinterlassen. Unter Zustimmung der anderen Generale übernahm
	        
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