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es unheimlich da, weil eine Katze oft in das Feld kam und ihr nach—
stellte. Der Rabe faßte sie also mit dem Schnabel an ihrem Schwänz—
lein, trug sie durch die Lüfte und setzte sie unter einem Baume nieder.
Hier rief er die Schildkröte, seine Freundin
Die Schildkröte kam hervor aus ihrem Teiche und freute sich, daß
ihr Nachbar wieder da sei und daß er noch eine Freundin, die Maus
mitgebracht habe. Die Maus grub sich ein Löchlein, und so wohnten
sie alle drei in Frieden und Eintracht.
Als sie nun eines Tages so beisammen saßen und vieles plauderten
von der Welt Lauf, da kam ein Hirsch eilends gelaufen, der blieb am
Teiche stehen und sah sich um. Da floh die Schildkröte in ihr Wasser
und tauchte unter. Die Maus verkroch sich in ihr Löchlein, aber der
Rabe schwang seine Fittiche und flog in die Höhe, um zu sehen, ob
der Jäger den Hirsch verfolge. Er sah aber nichts und sprach zum
Hirsche: Sei ohne Furcht! Hier ist keine Gefahr. Noch ist kein Jager
in diese Gegend des Waldes gekommen. Wenn es dir gefällt, so kannst
du hier wohnen. Um den Teich wächst schönes Futter, und sein Wasser
ist frisch zum Trunke.“
Und als er dies gesagt hatte, rief exr die Maus und die Schildkröte
Sie kamen hervor und redeten dem Hirsche auch zu, daß er bleiben sollte.
Und der Hirsch sah umher. Das Gras war schön, das Wasser
frisch und der Ort sicher vor Nachstellungen. Er machte sich also eine
Lagerstätte von Moos und wohnte bei ihnen, und sie hielten treue
Freundschaft mit einander. Eines Abends aber war der Hirsch nicht
heim gekommen. Da ward seinen Freunden bange, es möchte ihm ein
Unglück widerfahren sein. Schnell flog der Rabe auf Kundschaft aus
und sah seinen Freund liegen, gefangen in einem Netze. Sogleich flog
er zurück und brachte seinen Genossen die Nachricht und berathschlagte
mit ihnen, wie man ihn befreien könnte
Da sprach die Maus zu ihm: „Nimm mich und trage mich hin,
daß ich ihm das Netz zernage!“ Der Rabe trug sie schnell hin, und sie
nagte an dem Netze. Da kam auch die Schildkröte daher, und der Rabe
und die Maus schalten sie, daß sie gekommen wäre. Und der Rabe
sagte: Wohin willst du denn fliehen, wenn der Jäger kommt? Ich
fliege fort, der Hirsch läuft weg, die Maus verkriecht sich was willst
aber du machen? Dein Gang ist langsam, du kannst dich nicht retten.“
Indem der Rabe noch redete, kam der Jäger wirklich schon gegangen,
zu sehen, ob er etwas in seinem Netze gefangen habe, und als er den
Hirsch darin saht, freute er sich. Alein ehe er noch dahinkam, war