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Eandes unter türkischer Scheinhoheit, geschlagen. Ge¬
gen diese Unternehmung sah man nun sonderbar genug
sich Rußland und die Pforte und Neapel mit Eng¬
land vereinigen. Von Aegypten drang Bonaparte nach
Syrien; El-Arisch, Gaza, Zaffa fielen, aber Akre
widerstand und Bonaparte ging nach Aegypten zurück;
verließ aber auch dies bald, und kam mit wenigen
Begleitern glücklich nach Europa zurück.
Unterdeß traf ein ruffisches Heer an Deutschlands
Granze ein, Oestreich stand wieder gerüstet da; und
Frankreich eröffnet? den Krieg. Aber Massen«, Iouk-
dan, Bernadotte, Scheerer waren keine Bonapartes,
und besonders wurde Iourdan vom Erzherzog Karl
bei Ostrach und Stockach geschlagen; Holze war glück¬
lich in der Schweiz, Kray in Italien, wo sodann
Suworow den Heerbefehl übernahm, und bei Cassano,
an der Trebbia und Bormida und bei Novi die Fran¬
zosen schlug, so daß endlich nur noch Genua und
Nizza übrig blieb. Leider mußte Suworow nach der
Schweiz aufbrechen, wo er zwar selbst stets glücklich
war, aber Korsakow und Hohe von Massen« und
Soult geschlagen wurden. Dazu kam, daß Kaiser
Paul (Katharinens Sohn und Nachfolger) über Oest¬
reich mtsvergnügt, seine Truppen zurückrief, und sei¬
nem tapfern Feldherrn mit Undank lohnte.
So war der Dinge Lage, als sich unterdeß in
Frankreich eine neue Negterungsveranderung ereignet
hatte. Bonaparte mochte schon in Aegypten Kennt-
niß davon haben, daß sowohl im Direktorium als in
den Rathen heftige Spaltungen obwalteten, und daß
vornehmlich einige der Direktoren sehr verhaßt wären.
So brachte er es als Oberbefehlshaber der bewaffneten
Macht in Paris dahin, daß am y. Nov. I7YY die
Direktoren die Entlassung nehmen mußten, und daß
der Rath der 500/an dessen Spitze damals Lucian
Vonaparte stand, mit Grenadieren auseinander getrie¬
ben wurde, der Rath der Alten aber zu St. Eloud
ihn selbst, nebst zwei gewesenen Direktoren Sieyes
und Roger Duoos provisorisch zu C o nsu ln erklärte.
Am 13. Febr. wurde diese vierte Verfassung bekannt
gemacht, und der vollziehenden Gewalt darin weit mehr