Full text: Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte

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Die Geschichte der Römer. 
Ebenen (Etrurien, Latium und Campanien), während auf der Osts eite nur 
eine Ebene (Apulien) liegt. 
Der Gebirgszug läßt nur an der Westseite Platz sür die Entwicklung größerer 
Flüsse (Arno und Tiber). 
d) Klima und Erzeugnisse. In Bezug auf das Klima und die Boden¬ 
erzeugnisse lassen sich drei Hauptzonen unterscheiden. Die erste ist die 
Gegend der immer grünen Flora; sie umfaßt die oben genannten Ebenen. 
Diese Striche sind äußerst fruchtbar und liefern außer Weizen und Wein die 
köstlichsten Südfrüchte; als besonders glücklich wird die Landschaft Campanien 
gepriesen. Die zweite Zone ist die des Hügellandes, wo in den unteren 
Teilen (von 200 bis 500 m) der Olbaum, höher hinauf bis 1000 m der Wein¬ 
stock und Weizen gedeiht. In dieser Höhe beginnt die dritte Zone, in welcher 
Klima und Pflanzenwuchs an unsere Gegenden erinnern; bis zu 2000 m reichen 
die Wälder, besonders Buchen, die sich im Sommer mit grünem Laube be¬ 
kleiden, im Winter monatelang mit Schnee bedeckt sind; darüber hinaus sind die 
Höhen kahl. 
e) Einwirkung der geographischen Verhältnisse aus die geschichtliche 
Entwicklung. Die Lage der Apenninhalbinsel zwischen den Ländern des 
Mittelmeeres ist überaus günstig und befähigt ihre Bewohner zu deren Be¬ 
herrschung. Im ganzen zeigt die Halbinsel einen einheitlichen Bau; eine Zer¬ 
klüftung durch zahlreiche Gebirgszüge, wie wir solche in Griechenland vorgefunden 
haben, weist das Land nicht auf, weshalb die Zusammenfassung aller Teile zu 
einem Staate wesentlich leichter war als im Lande der Hellenen. Auch war 
es natürlich, daß die Bildung eines einheitlichen Staates von der mittleren der 
drei Ebenen an der Westseite (von Latium) ausging. — Die Natur des Landes 
wies die Bewohner vornehmlich auf Ackerbau und Viehzucht hin (Italia 
— Rinderland). Seine Süd- und feine Westseite luden durch ihre Fruchtbarkeit 
seefahrende Völker zur Ansiedlung ein; anderseits regten die guten Häfen und 
die vorgelagerten Inseln auch die Eingeborenen zur Schiffahrt und Aus¬ 
beutung des Meeres an. 
f) Einteilung des Landes. Man unterscheidet zunächst zwei Hauptteile: 
1. Oberitalien oder die Poebene, von den Römern Gallien diesseits der 
Alpen genannt; 
2. die Apenninhalbinsel. Diese wird durch einen Querzug des 
Apennins, welcher von ber Südseite des Busens von Neapel nach Osten 
streicht, in zwei Teile zerlegt: 
a) Mittelitalien mit sechs Lanbfchaften (darunter: Etrurien, Satium, 
Campanien); 
b) Unteritalien mit vier Lanbschasten (barunter: Apulien unb Calabrien). 
2. Die Bevölkerung Italiens. 
Währenb bie Bewohner Griechenlands trotz ihrer Teilung in mehrere Stämme 
und zahlreiche Staaten einen gemeinsamen Stammvater (Hellen) verehrten und 
im wesentlichen dieselbe Religion und dieselbe Sprache hatten, fetzte sich die Be¬ 
völkerung Italiens aus grundverschiedenen Bestandteilen zu¬ 
sammen.
	        
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