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die Furcht vor den Römern konnten es zur Ruhe bringen. Der
Unglückliche mußte sein Vergehen mit dem Tode büßen. Am meisten
wurde jedoch von den Ägyptern ein Stier, Apis genannt, verehrt.
Er war ihnen ein Sinnbild des Gottes Osiris, welcher die Ägypter
den Ackerbau gelehrt haben sollte. Dieser Stier mußte am ganzen
Leibe schwarz sein und vor der Stirne einen weißen viereckigen Fleck
haben; dann war der Gott echt. Sein Palast war in der Königs¬
stadt Memphis; Priester bedienten ihn und reichten ihm kniebeugend
die heiligen Speisen. Der feierlichste Tag war sein Geburtstag, der
Tag nämlich, an welchem man so glücklich gewesen war, ihn zu
finden. Sieben Tage dauerte das Fest und wurde durch die An¬
wesenheit des Gottes selbst verherrlicht. Bewaffnete zogen vor ihm
her, um das von allen Seiten zuströmende Volk abzuwehren. Hinter
ihnen ging er selbst, der gehörnte Gott, in aller Pracht und Herr¬
lichkeit, von Priestern in feierlichem Aufzuge geleitet. Zwei Reihen
Knaben gingen ihm zur Seite und sangen in Liedern sein Lob. Sein
Tod dagegen versetzte ganz Ägypten in eine große Trauer. Diese
Trauer währte, bis ein neuer Apis gefunden war. In diesen, glaubten
sie, wäre die Seele des verstorbenen hinübergewandert und lebe in
ihm wieder fort. Ganz Ägypten war dann wieder voll Jubel.
Die Geschichte des auserwählten Volkes Gottes weist schon früh¬
zeitig auf das Volk der Ägypter hin. In Ägypten führte die gött¬
liche Vorsehung den wunderbaren Plan aus, den sie mit Joseph
und dessen Brüdern gefaßt, und hier erfüllte sie die Verheißung, die
sie dem Abraham gegeben, daß feine Nachkommen zahlreich werden
sollten, wie die Sterne des Himmels und der Sand am Meere.
Dieses merkwürdige Reich wurde im Jahre 525 von Kambyses den
Persern unterworfen und ist bis auf den heutigen Tag immer frem¬
den Völkern (Persern, Macedoniern, Römern, Arabern, Türken,
Franzosen, Engländern) unterworfen geblieben.
Die Phönizier.
Zeichneten sich die Ägypter durch die Größe und Pracht ihrer
Bauwerke aus, so das Volk der Phönizier nicht minder durch seinen