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4. Zeitraum (362—300. Von der Schlacht von Mantinea
bis zur Schlacht von Lplus).
Tie hellenistische Zeit.
§. 1. Philipp II. von Macedonien.
§. 2. Das Zeitalter Alexander des Großen.
§. 3. Geistige Bildung.
I. Erster Zeitraum (1104—500). Sparta und Men.
§. 1. Sparta.
Von der ältesten Geschichte der Griechen wissen wir nicht
viel mehr, als daß dieselben aus der asiatischen Urheimat der
Jndoeuropüer in die nach ihnen benannte Halbinsel eingewan¬
dert sind. Dahin brachten sie schon die Kenntnis des Acker¬
baues, der Schiffahrt und der Baukunst mit; ihre Sprache uni)
ihre Götterwelt waren ebenfalls bereits ausgebildet. Schon zer-
stelen sie auch in 4 Stämme, von denen die rauhen Dorier nnd
die seefahrenden Ionier die bedeutendsten waren. Langsam
rückten sie von Norden nach Süden vor. Eine dieser Völker¬
bewegungen ist die dorische Wanderung, welche den größten
Teil des Peloponneses in die Gewalt des dorischen Volk¬
stammes brachte. Durch dieselbe wurden Ionier aus der Halb¬
insel vertrieben nnd verstärkten die Stammesgenossen in Attika.
Unter den neugebildeten Staaten zeichnete sich bald Sparta aus.
Es verdankte seine Größe hauptsächlich den klugen Einrichtungen
des Gesetzgebers Lykurg, der Alles aufbot, um sein Volk kriegs¬
tüchtig und kriegslustig zu machen. Das erstere gelang ihm
durch eine abhärtende Erziehung. Bald nach der Geburt wurden
schwächliche Kinder ausgesetzt; bis zum 7. Jahre blieben die
anderen unter der Aufsicht der in ganz Griechenland durch
ihre Strenge nnd Willenskraft berühmten Frauen; dann über¬
nahm der Staat die weitere Ausbildung, die hauptsächlich eine
körperliche war. Nur Musik und Poesie wurden in beschränktem
Umfange gepflegt. Durch Laufen, Springen, Ringen, Schwimmen,
Jagen wurden sie gekräftigt; durch karge Nahrung, hartes
Lager, dürftige Kleidung an Entbehrungen gewöhnt. Den
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362—300
dorische Wan¬
derung
C. 1104.
Lykurgus
c. 880.