fullscreen: Mitteleuropa (H. 1 = Mittelstufe)

wie die See Land zerstört und aufbaut, vünen. Friesische Inseln. Marschen. 11 
Handelsstädte erreichen, die an dem Unterlaufe der Ströme entstanden sind (ham- 
bürg, Bremen, Emden). Lei eintretender (Ebbe fluten die wogen wieder hinaus, 
und die Schiffe, die ihre Fahrt von neuem antreten wollen, gelangen dann fast 
mühelos in das offene Meer. 
3. Wie die See an den Küsten arbeitet, a) wie sie Land zerstört. Die 
Brandungswellen nagen beständig an den Rüsten. Setzt zur Flutzeit ein Sturm ein, 
der die Wassermassen landeinwärts treibt und am Zurückströmen hindert, so richtet 
das Meer oft unermeßlichen Schaden an. Es verwüstet die menschlichen Knsiedlungen, 
wühlt den Erdboden auf und schwemmt ihn fort. Durch eine solche Sturmflut 
wurden einst der Vollart und der Iadebusen gebildet. 
b) wie sie Land aufbaut: vünen. vie Flüsse führen dem Meere Sand und 
Schlamm zu. Kn Küstenvorsprüngen und Untiefen (Name!) verliert das Wasser die Kraft, 
diese Massen fortzutragen. Der schwere Sand sinkt zu Boden. Er findet dort aber keine 
Ruhe; die wogen spülen ihn an den Strand. Ist er trocken geworden, so erfaßt ihn der 
wind und führt ihn fort, weht er landeinwärts, so bilden sich Sandhügel, die man 
Vünen nennt (ftbb. S. 15.) „In der Ferne erscheinen die vünen eher als gezackte Fels- 
reihen denn als zusammengewehte Sandhaufen. Durchweg sind sie sanft ansteigend 
von der einen, zum Meer gewendeten Seite, und steil abfallend nach der andern, 
der Landseite. Sie bestehen aus Erhöhungen, welche durch mehr oder minder tiefe 
Täler geschieden sind. Im übrigen fehlt es ihnen an Abwechslung und Belebung. Ihr 
Außeres gibt ein treues Bild der wüste: überall Sand, welcher beim geringsten Luft- 
hauch in Bewegung gesetzt wird, und fast gänzlicher Mangel an lebenden Wesen. Zu- 
weilen erblickt man eine Möve, welche ihre Beute verzehrt — einen Hasen, ein Kanin- 
chen oder ein Wiesel. In der Heget sind die einzigen pflanzen Sumpf- oder Schilfgras 
und der Sandhafer (Strandhafer), welcher teils sich selbst pflanzt, teils auch, um dem 
beweglichen Sande halt zu geben, angepflanzt wird. Das Brausen des Meeres und 
der Wellenschlag gegen das Sandufer, welcher mit einem gewissen Takt erfolgt, sind 
die einzigen Laute, die sich hören lassen." 
Friesische Inseln, vor langen Zeiten häuften die wogen, die mit dem Flut- 
ström durch den Kanal in die Nordsee drangen, parallel der deutsch-holländischen 
Küste die mitgeführten Sandmassen zu Sandbänken auf. Als der wind den trockenen 
Flugsand höher trieb und daraus langgestreckte vünen aufschüttete, waren die Inseln 
entstanden, die wir nach ihren Bewohnern Friesische Inseln nennen. 
Marschland. Zwischen dein Festland und den Inseln blieb aber ein flacher 
Strandsee bestehen. In seinem ruhigen Wasser setzte sich der Schlamm ab. Dadurch 
wurde der Meeresboden allmählich so erhöht, daß er über den Wasserspiegel ragte 
und trocken wurde: es bildete sich Marschland, auf dem sich bald Graswuchs ein- 
stellte, von diesem Marschlande wurden aber die ungeschützten Teile durch Sturm- 
fluten wieder fortgeschwemmt; an ihre Stelle trat also aufs neue das Meer. Es 
ist aber sehr seicht. Zur Ebbezeit werden oft weite Gebiete zwischen dem Festland 
und den Inseln vom Wasser entblößt, so daß man zu einigen Inseln fast trockenen 
Fußes hinübergehen kann. Diese Teile des Meeresbodens nenn man Watten, und 
das Meer, von dem sie während der Flut überspült werden, Wattenmeer, häufig
	        
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