Full text: Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend

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Fern sei von uns, andere ihres Glaubens wegen zu hassen, sie sind 
unsere Brüder, verdienen unsere Liebe." 1833 wurde ein eigenes Pfarr¬ 
haus neben die Kirche gebaut. 
3. In den Bedingungen, die Wolfgang Ernst II. den Katholiken 
stellte, war auch die Gründung einer eigenen Schule verboten. Doch 
wurde einige Zeit darauf die Errichtung einer katholischen Privatschule 
gestattet, die später in eine öffentliche verwandelt wurde. 
41. Offenvach wahrend der Uapoleomschen Kriege. 
1800—1813. 
1. Im Juli des Jahres 1800 rückten zwei französische Divisionen 
von Norden her gegen den Main vor. Von dem rechten Ufer aus 
wurde Offenbach am 11. und 12. Juli beschossen. Es waren schrecken- 
volle Tage für unsere Stadt; die Granaten schlugen in die Häuser ein; 
die Bewohner flüchteten vor Angst in Keller und sonstige Schlupf¬ 
winkel. Eine Brücke wurde über den Main geschlagen, auf der die 
Franzosen in die Stadt eindrangen. Die herbeigeeilten Deutschen 
stellten sich ihnen entgegen. An dem Stege, der damals von der Frank¬ 
furter Straße über den Kanal führte, fand ein Gefecht statt. 
2. Als viele deutsche Fürsten betn von Napoleon gegründeten 
Rheinbund beitraten, schloß sich auch Fürst Karl, ber Sohn von Wolf¬ 
gang Ernst II., 1806 bem Rheinbunbe an. Da warb bas Jsenburgische 
Lanb zu einem unabhängigen Staate, ber 14 Qnabratmeilen umfaßte 
unb 45 000 Einwohner zählte. Offenbach würbe ber Sitz ber Regierung, 
Birstein aber blieb Resibenz. Ein isenburgisches Regiment trat in bett 
Dienst Napoleons, unb Fürst Karl erhielt bett Rang eines französischen 
Generals. Im Jahre 1810 kehrte er von seinen Kriegszügen zurück. 
3. Trotzbem bas Jsenbnrger Lanb bem Rheinbunbe angehörte, 
blieb es von Kriegslasten nicht verschont. Eine Einquartierung folgte 
ber anbern; Lieferungen von Lebensmitteln unb Futter, Kriegsfuhren 
unb anbere Dienste nahmen kein Enbe. Auch hatten bie Bewohner 
gar oft unter bett Roheiten unb Gemeinheiten ber Solbaten zu leiben. 
Offenbach würbe währenb ber Napoleonischen Kriege in seiner Ent¬ 
wickelung arg gehemmt. Seine Einwohnerzahl war von 6000 aus 
5000 zurückgegangen. 
42. Offenvach wird hessische Kreisstadt. 
1816. 
1. Nach ber Schlacht bei Leipzig wanbte sich Napoleon mit bem 
Rest seines Heeres in eiliger Flucht bem Rheine zu. Bei Hauau hatte 
er am 30. Oktober noch eine Schlacht zu bestehen. Fürst Karl von 
Isenburg, ber immer noch in Napoleons Diensten stand, floh beim 
Herannahen ber Berbünbetett nach ber Schweiz. Von bort aus erklärte
	        
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