Full text: Vaterländische Geschichte für Elementarschulen

Die Hauptbeschäftigung der freien Deutschen war der 
Krieg und bie Jagd. Sie gebrauchten hierbei Lanzen, 
Wurfspieße, leichte Schilde und kurze Schwerter. Mit 
diesen Waffen aber thaten sie Wunder bcr Tapferkeit. 
Außer ihrer Tapferkeit waren es besonders Vaterlandsliebe, 
Gastfreundschaft, Keuschheit, Niedlichkeit und Treue, wodurch 
sie sich auszeichneten. 
Die alten Deutschen waren Heiden. Sie verehrten ein 
höchstes Wesen, baS sie Alfader — Allvater — nannten; 
dann den Gott des Donners, Thor genannt, Wodirr, den 
Gott des Krieges, und die Göttin Hertha, welche Segen 
spendet in Feld und Wald. Sie verehrten ihre Gottheiten 
aber nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen unter 
uralten Bäumen. Sie glaubten auch an eine Fortdauer der 
Seele nach diesem Leben. In den Himmel, den sie Wal¬ 
halla nannten, kamen aber nach ihrer Meinung nur die Hel¬ 
den. Dort vergnügten sich diese mit Kampfspielen, Jagden 
und fröhlichen Gelagen. Deshalb gab man den Todten auch 
wohl die Waffen, oft sogar das Streitroß mit in's Grab. 
Hermann, Germaniens Befreier. 
Um bie Zeit der Geburt Christi beherrschten die Römer 
fast die ganze damals bekannte Erde: Westasten, Nord- 
africa nnd Süd- und Westeuropa. Iu Europa erstreckte 
sich ihre Herrschaft über alle Länder, die südlich von der 
Donau unb westlich vom Rheine lagen. Nun wollten sie 
auch, über biese Grenzflüsse hinaus, bas Innere von 
Dentschlanb unter ihre Herrschaft bringen. Deshalb 
fanbte der Kaiser Angnstns seinen Stiefsohn Drnsus mit 
einem großen Heere an den Rhein. Dieser errichtete viele 
feste Burgen, woraus manche unserer heutigen Städte 
entstanden sind, z. B. Mainz, Koblenz, Köln u. s. w. 
Er drang auch siegreich über den Rhein bis zur Elbe 
vor, mußte aber hier dm Rückzug antreten nnd starb auf 
diesem Rückzüge in Folge eines Sturzes mit dem Pferde. 
Jetzt schickte der Kaiser seinen Feldherrn Varus an den
	        
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