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3. Kindesglück.
Zu stehn in frommer Eltern Pflege,
welch schöner Segen für ein Kind!
Ihm sind gebahnt die rechten Wege,
die vielen schwer zu finden sind.
Ludwig Uhland.
4. Der Vater am Steuer.
Ein Schiff war auf dem wilden Meere in großer Not, denn
ein Sturm warf es hin und her. Alle Leute ängstigten und fürch—
teten sich; nur des Steuermanns Büblein saß ruhig da und sah
sich sorglos die ängstlichen Leute an. Da wunderte sich jedermann
über seine Fröhlichkeit. Das Büblein aber sprach: „Darum sitzt
eben mein Vater am Steuerruder!“ Heinrich Caspari.
5. Abseits.
L. Des Krieges Woge warf ihn aus,
todwund und fern vom Vaterhaus,
und eh' sein Name ward jemand kund,
verschloß ihm der Tod für immer den Mund.
2. Auf seiner durchschossenen Brust man fand
eine Locke grau mit verblichenem Band,
darauf eine Inschrift zeigte sich:
„Mein lieber Sohn, ich bete für dich!“
3. Ein Jüngling schön mit lockigem Haar —
man legte ihn auf die Totenbahr'!
Man trug ihn hinaus beim Abendschein,
es folgte das Volk in langen Reih'n.
4. Und als nun verstummte des Priesters Gebet,
ein Murmeln durch die Menge geht;
denn es tritt hervor in des Abends Gold
zur Totenbahr' eine Jungfrau hold.
5. Und also spricht sie mit bebendem Mund:
„Ich hab' dich gepflegt in der letzten Stund', —
es härmt um dich eine Mutter sich, —
für deine Mutter küß ich dich!“
6. Die Sonne versinkt im Wolkenmeer,
und tiefe Stille wird rings umher;
dumpf poltert nieder der feuchte Sand —
Gott tröste die Mutter im fernen Land!
Heinrich Seidel.
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