führten das Herr im Kriege an. So stieg ihr Ansehen beim Volke, bas
der Könige aber sank. Der Hausmeier Karl Martell besiegte i73'2)
die in Frankreich eingedrungenen Araber bei Tours und Poitiers. Sein
Sohn Pi-in der Kleine setzte (752) den letzten Frankenkönig ab und
machte sich selbst mit Zustimmung des- Papstes zum Könige. Zum Danke
zog ev dann dem Papste gegen die Longobarden zu Hilfe und wurde der
Begründer des Kirchenstaates.
5. Muhamed (622).
a. Sem Leben. Acuhained war der Sohn eines armen Kaufmannes
?,u Mekka in Arabien. Als seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein
Oheim, ein reicher Kaufmann, zu sich und bestimmte ihn für den Kans^
mann«stand. Als Geschäftsführer einer reichen Kaufmannswitwe, die er
später heiratete, machte er weite Reisen und lernte verschiedene Länder
und Völker kennen. Er sah bald ein, daß der rohe Götzendienst seines
Volkes nicht die richtige Religion sein könne. Die Religion der Juden
gefiel ihm auch nicht und von der christlichen Religion hatte ev nicht viel
kennen gelernt. Da beschloß er, eine neue Religion zu stiften. Nachdem
er einige Wochen einsam in der Wüste gelebt hatte, trat er als Prophet aus.
Aber seine Stammesgenossen wollten von der neuen Religion nichts
wissen und trachteten ihm nach dem Leben. Da floh er nach dem 40
Meilen nördlich von Mekka gelegenen Medina, wo er freudig aus¬
genommen wurde. Mit dem Jalire seiner Flucht, 622, beginnen seine
Anhänger ihre Zeitrechnung. — b. Seine Lehre. Muhameds Haup:
lei) rf atz ist: „Es ist nur ein Gott und Muhamed ist sein größter Prophet".
Moses und Christus ließ er auch als Propheten gelten. Als religiöse
Pflichten ordnete er tägliches mehrmaliges Waschen und Beten, öfteres
Fasten und Almosengeben an. Wenigstens einmal in ihrem Leben
müssen feine Anhänger nach der Kaaba, Dem Tempel des heiligen Steines,
in Mekka wallfahrten. Den Genuß des Weines und des Schweinefleisches
verbot er. Er gebot, seine Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten
und verhieß beit im Kampfe fallenden Kriegern die höchsten Freuden des
Paradieses. Daraus erklärt sich die ungestüme Tapferkeit feiner Krieger.
Die Religion Muhameds heißt Islam, d. i. Hingebung; seine Anhänger
heißen Moslemin, d.i. die Gläubigen. Der alleinige Gott heißt Allah.
Das Buch, in welchem Muhameds Lehren niedergeschrieben wurden,
heißt Koran. Moscheen sind die muhamedanischen Tempel; der Freitag
ist der heilige Tag. — c. Ausbreitung der arabischen Herrschaft. Schon
Muhamed hatte von Medina aus, wo er auch begraben wurde, Arabien
erobert. Seine Rachfolger, Kalifen genannt, eroberten Syrien, Persien,
Kleinasien, Ägypten, Nordafrika und sogar Spanien. Ihrem Vordringen
in Frankreich setzte Karl Martell ein Ziel. So wurde das Christentum
in den Ländern, in denen es zuerst geblüht, vernichtet, und sogar das
heilige Land geriet in die Hände der Ungläubigen.