Object: Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun (Hälfte 1)

I. Europa nach der Völkerwanderung. 
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2. unterdrückt den Aufstand der Grünen; läßt die dabei ab¬ 
gebrannte Sophienkirche schöner aufbauen; hebt Handel und 
Industrie (Seidenraupen aus China); gründet Festungen an der 
Donau und am Euphrat, bedrückt das Volk durch Steuern; 
3. sein Feldherr Belisar erobert das Vandalenreich 534; 
4. nach einem glücklichen (535—540), wie nach einem weniger 
glücklichen Feldzuge in Italien (546—549) wird der verleumdete 
Belisar abberufen; worauf Vtarfce die Eroberung des 
Ostgotenreichs vollendet (i>55). 
5. Einfälle des neupersischen Königs Kosroes I. (— Nnfchirwan) 
in Syrien, unterdrückt durch Belisar (540). 
b) Heraklius II. (610—641) entreißt dem Perser Kosroes II. das 
von ihm eroberte Syrien, Ägypten und Kleinasien wieder. 
Blutige Thronstreitigkeiten; Einfälle der Bulgaren, die Mösien 
erobern, der Longobarden in Italien, Eroberungen der Araber 
in Syrien, Palästina (637) und Ägypten (640), in Nordafrika und 
Kleinasien (650), Angriffe der letzteren selbst auf Konstantinopel, 
welches durch das von dem Syrer Kallinikos erfundene „griechische 
Feuer" gerettet wird (669—«,76). 
c) Leo III. der Jsaurier (717—741), ein rauher Krieger, und 
seine Nachfolger verbieten die Bilder in den Kirchen; nach dem 
heftigen Bildcrstreir gestattet die herrschsüchtige Irene die Bilder¬ 
verehrung (7. ötum. Konzil, zu Nicäa 787), ebenso die Kaiserin 
Theodora (842). — Vergl. die Regententabelle, Anh. II. 
Auch beim Verfall des Reiches noch eine Zeit lang wissen¬ 
schaftlicher Sinn und Achtung vor den Schätzen des Altertums. 
2. In den von den Germanen während der Völkerwanderung ver¬ 
lassenen ^sten Europas rücken teils ©laVm oder Wenden nach, 
die nordoftwärts von den Karpathen mit den alten Scythen 
oder Sarmaten sich vermischt hatten; teils dringen fin¬ 
nische und tatarische Völker (Awaren und Bulgaren) ein. 
3n den ehemals von Deutschen bewohnten Ländern werden die 
tolauen (von slowo = das Wort, die Redenden, die einander 
Verständlichen) mit Einführung des Christentums größtenteils 
germanisiert. Hauptgott der Slaven: Swantow it auf 
der Insel Rügen. 
b) Die Polen und Russen stiften größere slavische Reiche. 
c) Andere wichtige Völkerschaften der Slaven sind: die Obotriten 
(Abodriten) im heutigen Mecklenburg, die Milzen südlich von 
diesen, die Pommeran er und Borussen an der Ostsee, die 
Daleminzier und Sorben an der mittleren Elbe, die Heveller 
in Brandenburg, die Czechen in Böhmen, die Moraven in 
Mähren, die Kroaten, Slavonien Serben n. a. Völkerschaften in 
den östlichen Alpenländern. 
d) Die Slaven lind lebhaften und heiteren Sinnes, aber auch rach¬ 
gierig und blutdürstig; stolz aus ihre Nationalität, jedoch auch 
demütig und kriechend; ihre sinnigen und kräftigen Poesien zeugen 
von einer den übrigen Jndogermanen verwandten Begabung.
	        
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