— 27 —
1608. Johann Sigismund verheirathet sich mit einer Tochter
des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen.
Tod des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich 1609.
Erbfolgestreit zwischen Sigismund und dem Pfalzgrafen
von Neuburg, Wolfgang Willjelm. Vertrag zu Xanten
1614. Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg;
Jülich und Berg an Neuburg. Schwedt und Vierraden
(40 Q.-M.) an Brandenburg 1609. Johann Sigismund
erhält nach dem Tode Albrecht Friedrich's das Herzog¬
thum Preußen und ist daher der Begründer des branden-
burgisch - preußischen Staates (1618). Er stirbt den
23. December 1619 zu Königsberg.
Länderbestand: 1. die Kurmark, 2. die Neumark, das
Herzogthum Cleve, 3. die Grafschaften Mark und Ravens¬
berg und 4. das Herzogthum Preußen.
Größe: 1444 Q.-M., 900,000 E.
1619. Georg Wilhelm, ein schwacher, unentschlossener Fürst,
der unter dem Einflüsse seines Ministers Adam von
Schwarzenberg steht. Furchtbare Zerrüttung des Landes
im 30 jährigen Kriege. Bündniß mit Gustav Adolph
1631. Der Kurfürst tritt von dem Bündnisse mit
Schweden zurück, schließt mit dem Kaiser zu Prag
Frieden und überläßt ihm seine Truppen 1635.
Er stirbt in Königsberg den 1. December 1640.
1640. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst wird der Retter
seines hartbedrängten Landes. Waffenstillstand mit Schwe¬
den; die Schweden räumen Brandenburg (1641). Im
westfälischen Frieden zu Münster und Osnabrück, den
24. Dctober 1648, erhält er Hinterpommern als Ent¬
schädigung für Vorpommern, so wie die Bisthümer
Magdeburg, Halberstadt, Minden und Cammin. Magde¬
burg fällt jedoch an Brandenburg erst 1680 nach dem
Tode des Administrators August. Bündniß mit Schweden
gegen Polen. Niederlage der Polen in der Schlacht
bei Warschau am 18.— 20. Juli 1656. Karl Gustav X.
entsagt im Vertrage von Labiau der Lehnsherrschaft
über Preußen und erklärt den großen Kurfürsten für
einen souveränen Herzog dieses Landes 1656, den
10. November. — Bündniß mit Polen gegen Schweden.