Full text: Hundert Erzählungen aus der bayerischen Geschichte

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zusammengeraubt hatten, fielen in die Hände der Sieger. 
Ein weiterer, letzter Zug der Franken "gegen die Avaren 
führte die Vernichtung dieses Volkes herbei. Von dem 
Avarenlande kam der zwischen der Enns und Raab liegende 
^eil alv „Oitmark" zu Bayern. Sie beoölkerte sich nach 
und nach mit bayerischen Ansiedlern. 
U- Die Verbindung ber Donau und des Mains durch 
einen Kanal. 
Karl der Große suchte Handel und Verkehr zu heben. 
Er ließ daher Straßen anlegen und Brücken bauen. Auch 
wollte er eine Verbindung des Abend- und Morgenlandes 
durch eine Wasserstraße zwischen der Altmühl und Reguitz 
herstellen. Man hätte dann zu Schiffe von der Nordsee 
in das Schwarze Meer kommen können. Auf den Befehl 
des Kaisers begann man bei Pappenheim mit dem Bau des 
Kanals. Derselbe wurde ties genug zur Beschiffung und 
etwa dreihundert Schritt breit angelegt. Karl der Große 
begab sich selbst dorthin, um den Fortgang der Arbeiten zu 
beschleunigen. Der Graben ist auch etwa zweitausend Schritte 
weit gegen Weißenburg hin geführt worden. Doch wurde 
der Kanal nicht vollendet. Die Kunst, solche Bauten her¬ 
zustellen, war noch zu wenig entwickelt. Bei dem sumpfigen 
Erdreiche stürzte nach heftigen Regengüssen oft schon über 
Nacht wieder ein, was des Tages gebaut worden war. Erst 
König Ludwig I. von Bayern hat den Gedanken Karls des 
Großen wieder aufgenommen und 1836—1845 eine Wasser- 
verbiuduug zwischen Altmühl und Regnitz hergestellt. Dieser 
Kanal heißt Ludwigs-Donan-Main-Kanal. 
\2. Karl der Große und seine Höflinge. 
Karl der Große liebte eine einfache Lebensweise. Es 
zeigte fich dies auch in seiner Kleidung. Seine Höflinge 
aber gingen in Sammet und Seide und in kostbarem Pelz-
	        
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