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erdulden. Er starb als achtundsechzigjähriger Greis zu Regens-
burg. Dort bewahrt die Kirche zu St. Emmeram seine Asche.
Ein Grabmal von weißem Marmor bezeichnet Aventins Gruft.
^8. Der Bauernkrieg.
Die Bauern hatten noch zu Anfang des 16. Jahr¬
hunderts ein hartes Schicksal. Sie waren nahezu rechtlos. Oft
wurden sie vom Adel und von ihren Grundherren schwer
gedrückt. Die Bauern verlangten daher Erleichterungen und
Freiheiten. Ihre Forderungen aber wurden ihnen verweigert.
Da brach (1524) in Schwaben und Franken bis an den Rhein
hin der schreckliche Bauerukrieg aus. Die Bauern rotteten
sich zusammen. Wohin sie kamen, steckten sie die Schlösser
in Brand und mordeten manchen Adeligen und Priester.
Bald aber nahte sich das Strafgericht. Die Aufstände
wurden (1525) unterdrückt und die Empörer hart, zum
Teil grausam gestraft. Das Los der überlebenden Bauern
gestaltete sich trauriger als vorher. Sie mußten zur Strafe
und zum Ersätze der Kriegskosten neue Steuern ausbringen. —
Während des Bauernkrieges kamen aufständische schwäbische
Bauern in zügellosen Schwärmen an den Lech. Herzog
Ludwig IX. von Bayern schlug alsbald ein Lager dortselbst,
um Bayern zu decken. Die Bauern stürmten wie Rasende
vor. Brand und Plünderung bezeichneten ihren Weg. Bei
14000 setzten nahe dem Gebirge über den Fluß. Sie for¬
derten die bayerischen Landleute zum Beitritte aus. Diese
aber schworen, bis in den Tod ihrem Landesfürsten treu zu
zu bleiben. Ans dem Peißenberge und auf anderen Höhen
thaten sich mehrere Hundert bayerische Banern bewaffnet
zusammen. Sie waren entschlossen, den Feind abzuwehren.
Als die schwäbischen Bauern solchen Mut und solche Treue
sahen, wandten sie sich und zogen sich aus Bayern zurück.