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eroberte Magdeburg (1631), ward aber von dem Schweden¬
könige Gustav Adolf, der sich der protestantischen Sache
angenommen hatte, bei Leipzig geschlagen. Unweit Rain
am Lech wurde Tilly, als er dem Schwedenköuige den Über¬
gang wehren wollte, tödlich verwundet und starb bald darauf
in Ingolstadt. Gustav Adolf drang in Bayern ein. Er kam
nach Landshut, nach München, mußte sich dann aber wieder
nach Norden wenden uud fand in der Schlacht bei Lützen, in
welcher ihm Wallenstein mit dem kaiserlichen Heere gegenüber¬
stand, den Tod (1632). Der Krieg wurde mit wechselndem
Erfolge fortgesetzt. Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück.
Bayern lag für die Schweden offen da. Sie besetzten das
wehrlose Land (1633) und verübten in demselben entsetzliche
Greuel. Nachdem die Schweden aus Bayern vertrieben
waren, verloren sie die Schlacht bei Nördlingen (1634), in
welcher sich der bayerische General von Werth auszeichnete.
Vom Jahre 1635 an nahmen auch die Franzosen offen am
Kriege teil. Von Werth erfocht mit Mercy, der ebenfalls
ein bayerischer Heerführer war, bei Tuttlingen einen Sieg
über ein französisches Heer (1643). Mercy schlug auch den
französischen Feldherrn Tureune bei Mergentheim (1645),
siel aber bald darauf selbst in der Schlacht bei Alerheim
im Ries, wo die Bayern vor den Franzosen zurückweichen
mußten. Diese drangen nun mit den Schweden in Bayern
ein und hausten dort mit unerhörter Grausamkeit. Kurfürst
Max befreite durch den Abschluß eines Waffenstillstandes
(1647) das Land von dem gräßlichen Drucke der zügellosen
Feinde. Endlich brachte das Jahr 1648 das Ende des
schrecklichen Krieges.
6^. Cilly. Gustav Adolf in Bayern.
Der größte Feldherr Maximilians I. war Tilly. Er
stammte aus den Niederlanden und hatte bereits das
50. Lebensjahr zurückgelegt, als er (1610) in bayerische Dienste