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reich ein. Kaiser Franz knüpfte Unterhandlungen an, bie
zum Frieden von Lüneville (1801) führten. Bayern ent>
sagte in einem besondern Vertrage, den es mit Frankreich
abschloß, allen Ansprüchen ans das linke Rheinufer unb
erhielt (1803) als Entschädigung bte Hochstifte Würzburg,
Bamberg, Augsburg unb Freising, sowie 13 Reichsabteien
und 15 Reichsstäbte.
Die Könige Bayerns.
83. Der dritte Krieg verbündeter Mächte gegen Frankreich.
Erhebung Bayerns zum Königreiche.
Im Jahre 1803 besetzten die Franzosen Hannover, bas
beu Engländern gehörte. England verbündete sich (1805)
mit Rußland, Österreich, Schweden, Neapel und Preußen.
Bayern befand sich in einer schwierigen Lage. Napoleon,
welcher sich inzwischen (1804) zum Kaiser Frankreichs empor¬
geschwungen hatte, trug dem Kurfürsten Max Joseph ein
Bündnis an. Österreich zeigte ihm kein Entgegenkommen.
Unter solchen Umständen wollte sich der Kurfürst nicht am
Kriege beteiligen. Nun stellte aber ber beutfche Kaiser
Franz II. die Forberung, baß bas bayerische Heer mit
ber österreichischen Armee vereinigt werde. Außerdem, so
drohte er, würden die österreichischen Truppen den Inn
überschreiten. Max Joseph schloß sich nun an Napoleon
an. Ein österreichisches Heer drang in Bayern ein. Der
Kurfürst begab sich nach Würzburg. Die Österreicher be¬
setzten München. Sie wurden aber bald von bort burch
bie Franzosen unter General Vernabotte unb Deroy ver¬
fängt. Napoleon zog sein Heer an der Donau zusammen.
Er nahm in Ulm eine österreichische Armee von etwa
30000 Mann gefangen und schlug dann die Richtung gegen
Wien ein. Unterdessen waren die Russen zuerst bis gegen
de» Inn vorgerückt und hatten sich dann nach Mähren