Full text: Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für Elementarschulen

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Untergang des weströmischen Reiches. 
(476 n. Chr.) 
Um diese Zeit bestand das weströmische Reich nur 
noch aus Italien, nnd drinnen war Unordnung und 
Wirrwarr. Odoaker, ein Anführer deutschet: Truppen, 
entthronte den letzten römischen Schattenkaiser Ronru- 
lns Augustnlus und nannte sich dann selbst König 
von Italien. 476 n. Chr. 
Mit dem völligen Sturze des weströmischen Rei¬ 
ches war aber die große Bewegung der Völker noch 
keineswegs beendigt. Kaum dreizehn Jahre hatte Odoaker 
die Herrschaft über Italien geführt, da brachen die 
Ostgothen, die bis dahin in Ungarn und Siebenbür¬ 
gen gewohnt hatten, wieder auf und eroberten unter 
der Anführung ihres Königs Theoderich ganz Italien. 
Odoaker selbst fiel, nachdem er sich drei Jahre lang 
vertheidigt hatte, in ihre Hände und wurde bei einem 
Gastmahle ermordet. So kam um das Jahr 492 
Italien unter die Herrschaft der Ostgothen. 
Klodwig, König der Franken; Ende der 
Völkerwanderung. 
Unter ben deutschen Völkerschaften, welche nun 
den ganzen Westen von Europa in Besitz hatten, wa¬ 
ren bie Franken eine ber mächtigsten. Von ihren 
Wohnsitzen, zwischen Assel, Maas uitb Scheibe nnb 
ber jetzigen preußischen Rheinprovinz ans, verbreiteten 
sie sich immer weiter nach Westen und brachten einen 
sehr großen Theil von Gallien unter ihre Herrschaft. 
Wie damals fas: alle deutschen Völker, so gehorchten 
auch sie Anfangs mehreren kleinen Fürsten; aber schon 
im Jahre 481 stand unter ihnen ein König auf, der 
nach und nach alle fränkischen Stämme zu einem ein¬ 
zigen Reiche vereinigte. Dieser war Klodwig (Lud¬ 
wig), aus der Familie der Merowinge r. Er war über¬ 
aus herrschsüchtig; jedes Mittel war ihm recht, wenn
	        
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