es nur dazu biente, feine Grenzen zu erweitern ober
feine Macht zu heben. Zuerst schloß er Bündnisse mit
ben übrigen Fürsten ber Franken; und als er mit ih¬
rer Hülfe bie benachbarten Völker bezwungen hatte,
ba fiel er treulos über sie selbst her unb räumte ben
einen nach bem andern aus bem Wege, sogar mit
Gift unb Dolch. •
Seine Gemahlin Klotilbe war Christin. Sie
wünschte nichts sehnlicher, als auch ihren Mann für
bie Lehren bes Christenthums zu gewinnen; aber ber
wilde Klodwig hatte dafür keinen Sinn. Er betheuerte
feierlichst, feine alten Götter, die ihn bisher von Sieg
zu Sieg geführt hätten, nie verlassen zu wollen. Doch
was die Bitten der Gattin nicht hatten bewirken kön¬
nen, das vollbrachte endlich die Noth. Im Jahre 496
führte Klodwig Krieg mit einem andern deutschen Volke,
den Alemannen. Es kam bei Zülpich zu einer blutigen
Schlacht. Die Franken mußten sich zurückziehen und
waren in großer Gefahr, völlig geschlagen zu werden.
Da in der Noth, als alles verloren schien, hob Klod¬
wig bie Hänbe zum Himmel empor unb rief: „Herr
Jesus Christus! hilf mir, beun meine Götter verlassen
mich! Wenn du mir beistehst in dieser Noth, so will
ich an dich glauben!" Bald darauf wandte sich das
Glück. Der Anführer der Alemannen fiel, und das
ganze Heer wurde in die Flucht geschlagen. Klodwig,
eingedenk des gethanen Versprechens, ließ sich am 23.
Dezember 496 mit mehreren Taufenden feiner Franken
feierlich taufen. Er starb im Jahre 511, nachdem er
dreißig Jahre regiert hatte.
Mehr als fünfzig Jahre später, nämlich im Jahre
568, machte sich im Süden wieder ein anderes deut¬
sches Volk bemerklich, das waren die Songobarben.
Diese hatten schon früher ihre ursprünglichen Wohn¬
sitze im nördlichen Deutschland an der Elbe verlassen
und sich einstweilen in Ungarn festgesetzt. Jetzt bra¬
chen sie unter Anführung ihres Königs Alboin auch