Full text: Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte für Elementarschulen

22 Griechenland und die Hellenen. 
Zug gegen die um 513 durch kleinasiatische Griechen eine Brücke über den Bosporos 
Skythen 513. schlagen, zog mit einem zahlreichen Heere nach Thracien, überschritt 
den Balkan und setzte auf einer gleichfalls von Griechen erbauten 
Schiffbrücke über die untere Donau. Seine Absicht war, die Skythen, 
die im heutigen Rumänien und südlichen Rußland wohnten, zu 
unterwerfen. Aber dieselben zogen sich immer tiefer in die Ebenen 
ihrer Heimat zurück, indem sie alle Brunnen, Weideplätze und 
Lebensmittel verdarben und Dareios so zur Umkehr nötigten. Unter- 
dessen war derselbe in großer Gefahr geschwebt. Er hatte zur Be- 
wachung der Donaubrücke griechische Tyrannen aus Kleinasien 
und Thracien zurückgelassen. Von diesen beantragte Miltiades aus 
Athen, der eine Herrschaft im thracifchen Cherfones besaß, man 
solle die Brücke abbrechen, dann müsse Dareios umkommen und sie 
selbst würden unabhängig werden. Aber Histiäos von Milet wies 
darauf hin, daß die Herrschaft der Tyrannen sich nur durch den Schutz 
des Perserkönigs halten könne. So blieb auf den Rat des Histiäos 
die Brücke bestehen. Dareios bestrafte den Miltiades, indem er ihm 
seine Herrschaft im Chersones nahm, und belohnte den Histiäos 
dadurch, daß er ihm zu seinem asiatischen Besitz (Milet) noch einen 
Landstrich an der Mündung des Strymon verlieh.- Hatte Dareios 
auch sein Hauptziel, die Unterwerfung der Skythen, nicht erreicht, 
fo brachte er doch Thracien, das Gegengestade Kleinasiens, zur Au- 
. erkennung seiner Oberhoheit. Aus diesem ersten Zuge der Perser 
nach Europa gehen auch deren Kämpfe mit den Griechen hervor, 
durch welche der Niedergang des persischen Reiches herbeigeführt wurde. 
B, Wichte kr Griechen. 
Griechenland und die Hellenen. 
£cmi>. Griechenland oder Hellas liegt auf dem schlanken Teil der 
Balkanhalbinsel südlich einer Linie, die man vom akrokerannischen 
Vorgebirge (Kap Glossa) zur breigltebertgen Halbinsel Chalkidike 
ziehen kann. Es zerfällt in bret festländische Hauptteile unb viele 
Inseln. Die ersteren ftrtb: 
Festland. 1. Nordgriechenland, ein Viereck, bas im Norbwesten burch 
bas akrokercmnische Vorgebirge, im Norbosten durch ben 3000 m 
hohen Olymp, im Sübosten burch ben malischen Golf (Golf von 
Lamia), im Südwesten durch den von Ambrakia (Atta) bestimmt 
und durch das Pindosgebirge in eine westliche Hälfte, das wilde
	        
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