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öer Bitte, Ludwig wieder in seine alte Machtstellung zurückzuführen.
Diese ließen sich dazu bewegen, Dadurch entstand ein Krieg, der
Europa 23 Jahre lang erschüttern sollte. Die Preußen und Oest-
r eich er drangen 1792 in Frankreich ein; jene hofften Siege zu er¬
ringen, wie sie unter dem großen Friedrich gewonnen waren. Allein
der Feldzug verlies ruhmlos. Nachdem die Preußen bei ungünstiger
Jahreszeit in dem aufgeweichten Boden der Champagne große Ver¬
luste erlitten hatten, traten sie den Rückzug an. Auch die Obstreicher
kämpften nicht glücklich. In Folge dieser Ereignisse drangen die
Franzosen in Deutschland ein, begannen die alten Staatsordnungen
umzuwerfen und die eroberten Länder in Republiken umzuwandeln.
Da hielten sich viele Mächte für verpflichtet, diesen Umsturzbestrebun-
gen (revolutionären Ideen) mit bewaffneter Macht zu begegnen.
Sie schloffen einen Bund (Eoalition) gegen Frankreich. Aber die
Uneinigkeit der Verbündeten hinderte den Erfolg; ihre Kriegführung
war langfam und ohne Nachdruck. Die Franzofen boten ihre ganze
waffenfähige Mannfchaft auf und gingen begeistert in den Kampf.
Es siegten die Verbündeten zwar in einzelnen Schlachten, errangen
aber im ganzen keine Vortheile. Preußen, des Kampfes müde,
schloß den Frieden zu Basel, in welchem es den Rhein als Grenze
Frankreichs gegen Deutschland anerkannte. Andere Mächte folgten
seinem Beispiele; Oestreich und England aber setzten den Krieg noch fort.
Das Einrücken der Verbündeten in Frankreich und die Dro¬
hungen, welche sie gegen die Bedränger des unglücklichen Königs
laut werden ließen, gereichten diesem zum Verderben. Die Republi¬
kaner erregten einen furchtbaren Aufstand, beschuldigten den König,
er habe die Feinde gegen Frankreich herbeigerufen und setzten ihn ge¬
fangen. Unter dem fürchterlichen Danton begann die Lchreckensre-
gierung in Paris. Wer irgend in dem Verdachte stand, an dem
Könige zu hangen und der neuen Regierung abhold zu sein, wurde
hingerichtet. Im September 1792 verloren 3000 Menschen das
Leben durch das Beil des Henkers. Im Januar des folgenden
Jahres fiel auch das Haupt des Königs unter der Hand desselben.
Standhaft sah er dem Tode in das Auge. Nun wurde Frankreich
in eine Republik umgewandelt. Der Schrecken hielt auch ferner alle
diejenigen nieder, welche mit der Gewaltherrschaft nicht zufrieden
waren. Der blutdürstige Robespierre beherrschte an der Spitze der