Full text: Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen

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Wurden sie in Dorf und Stadt festlich empfangen. Allgemeiner Jubel 
aber begleitete den heimkehrenden Kaiser. Am 16. Juni zog er an 
der Spitze der siegreichen Truppen in Berlin, der neuen Reichs- 16-®m 
Hauptstadt, ein. 
Fernere Wegiernng. Das neue deutsche Reich hat eine Reihe 
von Gesetzen und Einrichtungen geschaffen, welche jedem einzelnen 
Deutschen zum Segen geworden sind. Dahin gehört ein einheitliches 
Münz-, Maß- und Gewichtssystem und eine allgemeine Gerichts¬ 
ordnung. Unausgesetzt widmete sich der Kaiser der Sorge der 
Regierung, getragen von der Liebe der ganzen Nation. Dennoch 
mußte diese mit ihm den Schmerz erleben, daß zwei Mal eine 
feige Mörderhand sein Leben bedrohete. Als die Wunden geheilt 
waren, welche ihm der zweite Mordversuch geschlagen, da empfand er 
bei feiner Rückkehr nach Berlin an dem begeisterten Empfange, den °18~ge_3 
man ihm hier bereitete, wie allgemein die Freude darüber war, daß 
Gott ihn aus der Gefahr errettet und ihm Gesundheit und Frische wieder 
verliehen hatte. — 
Schluß. Es sind nahe an 2000 Jahre seit der Zeit vergangen, 
in welcher die Kimbrer und Teutonen sich Einlaß in das römische 
Reich erzwingen wollten. Welche Veränderungen sind seitdem einge¬ 
treten, welche blutigen Kämpse sind geführt, welche Arbeit ist auf 
allen Gebieten des deutschen Lebens geleistet worden! Wir stehen 
andern Völkern nicht nach weder an Bildung und Gesittung, noch 
an Macht und Ehre. Wir sind geeinigt zu einem Reiche. Aber 
als die Erben großer Reichthümer dürfen wir die Hände nicht in den 
Schoß legen; wir müssen sie tüchtig rühren, um zu erhalten und zu > 
vermehren, was unsere Väter uns erworben haben. Gottesfurcht, 
Liebe zum Vaterlande und zu dem Herrscherhause, welches seine 
Geschicke bisher mit solcher Weisheit geleitet hat, Bildung und 
Gesittung, pflichttreue Arbeit und Genügsamkeit werden uns dazu 
Helsen! 
Bibliothek Casslaneum 
Donauwörih
	        
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