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als Euch Gott helfe und die Heiligen." Danach sagte der Wort¬ 
halter des Rats zu den Bürgern: „Lieben Freunde, ihr habt 
gesehen, daß der Rat unserm gnädigen lieben Herrn gehuldigt hat;: 
wollet ihm nun auch so tun und mir nachsprechen: „Wir geloben, 
daß wir dem hochgeboren, erlauchten Fürsten und Herrn, Herrn 
Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg wollen treu und 
hold sein wie Burger ihrem Erbherru von Rechte sollen; als uns 
Gott helfe und die Heiligen." Als das geschehen war, dankte der 
Worthalter den Bürgern und ließ sie gehen. 
d. Da ging auf Bitten des Rats Herzog Wilhelm wieder 
mit in das Rathaus, ließ ihm da schenken zuerst gebackenes Kraut 
und darauf Claret und Wein, darauf Regall und darauf wieder 
Claret und Wein, zuletzt einen silbernen Pokal, innen und außen 
vergoldet, und darin 20 Gulden. Des Abends hatte der Rat den 
Herzog mit seinen Räten und guten Mannen auf dem Rathaus¬ 
saale zu Gaste und schenkte seinem Koch, der die Speisen bereiten 
half, J/2 Mark. 
1. Erkare: Zins, Schoß, Huldigung, Fürstentum, Vogtl' 
2. Das Bild über der Kammereitür im Göttinger Rathause trägt 
die Unterschrift: „Kinder bringet jnwe Tinse, bolde, bolde!" Erkläre 
sie! 3. Welche Bezeichnungen in unserer Stadt erinnern an die 
alte Fürstenburg? 4. Gib die Grenzen unsers alten Fürstentums- 
an! 5. Welche Berge und Flüsse sind darin? Nenne Städte und 
fürstliche Burgen in unserm Lande! 6. Vergleiche unser Rathaus 
mit einer Burg! 7. Was bedeutet und woher kommt der Fa¬ 
milienname Vogt? 8. Erzähle die Vorgänge bei der Huldigung, 
die in unserer Stadt sich ereigneten; denke dabei, du hättest in 
der Volksmenge vor dem Rathause gestanden und von da aus 
alles angesehen. 9. Was ist Claret, Regall? 10. Wenn heute 
unser Landesherr zn uns käme, was würde geschehen? 11. Warum 
kann der Fürst unseres Landes heute nicht mehr in jede kleine 
Stadt kommen? 
4. Die fahrenden Leute. Zu den Turnieren, Schützenhöfen 
und anderen Festen stellten sich gewöhnlich mich viel ungeladene 
Gäste ein, die durch Gesaug, Spiel uud andere Künste Ritter nnd- 
Volk ergötzten. Das waren die fahrenden oder umherziehenden 
Leute. Die vornehmsten unter ihnen waren die Sänger und 
Spielleute. Sie durften in den Rittersaal kommen und dort zur 
Harfe oder Fiedel ihre Lieder singen oder Geschichten und Mären 
erzählen. Andere waren wandernde Ärzte, wieder andere 
Schauspieler und Gaukler und noch andere zogen als 
Musikanten durch die Straßen und in die Herbergen mit Fiedel 
und Dudelsack.
	        
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