Die Griechen. 47
Alcibiades.
Der junge Alcibiades, ein so schöner unb geistreicher
als leichtfertiger Athener, hatte seine Mitbürger zu einem
waghalsigen Unternehmen gegen Syrakus beredet. Alsbalb
mischten sich bie Spartaner ein, von Alcibiades selbst ge¬
stachelt, ber inzwischen ans Ursache einer Anklage gegen ihn
zu ben Feinben seines Vaterlanbes übergetreten war. Das
Heer unb bie Flotte ber Athener würbe vor Syrakus säst
ganz vernichtet.
Ausgang des Krieges 404.
In ber Folgezeit kehrte Alcibiabes wieber in ben Dienst
seiner Vaterstabt zurück unb errang mehrere Vorteile über
bie Spartaner. Aber bie letzten Jahre bes Krieges waren
wie ber Anfang ben Athenern bnrchaus ungünstig. Durch
Leichtsinn verloren sie enblich noch im Jahre 405 gegen
ben Spartaner Ly sauber bie entscheibenbe Schlacht am
Ziegenfluß. Lysanber fuhr im nächsten Frühjahre
als Sieger in ben Pyräus ein. Er nahm bie Schisse ber
Athener bis auf einige; bie Zeughäuser würben zerstört,
unb währenb spartanische Flötenbläser zum Siegesreigen
geschmückter Tänzer ausspielten, mußten bie Athener selbst
jene Mauern zerbrechen, womit sie einst ihre Stabt befestigt
hatten. So enbigte ber peloponnesische Krieg mit einem voll-
stänbigen Siege Spartas.
Ergänzungen: Der Groll zwischen Athen und Sparta wurzelte
auch darin, daß Athen der Volksherrschaft (Demokratie) huldigte,
Sparta dagegen die Herrschaft des Adels (Aristokratie) begünstigte. —
Korcyra — Corsu — Der Krieg heißt der peloponnesische, weil
er von den Peloponnesiern unter Spartas Führung gegen Athen
geführt wurde. Auf Spartas Seite waren die meisten' Staaten im
Peloponnes und in Mittelgriechenland, auf Seite Athens die Inseln.
— Aegospotamus — Ziegenfluß, am Hellespont. Lysander ließ
3000 gefangene athenische Bürger hinrichten. — 30 Tyrannen in
Athen unter dem Schlitz einer spartanischen Besatzung.
27. Sokrates.
Sokrates ^69 — 399.
Als ein Mann, ber auch in ber bösen Zeit bes pelo-
ponnesischen Krieges bas Gute lehrte unb that, als bas
Bilb eines echten griechischen Weisen begegnet uns der