Die Römer. 73 
Wollten die Römer den Krieg gewinnen, so mußten sie den 
Feind auch zur See schlagen. Bisher waren sie auf diesem 
Elemente nicht heimisch gewesen. Nun bauten sie nach dem 
Muster eines gestrandeten puuischeu Füusdeckers in sechzig 
Tagen 130 Schiffe. Und im Jahre 260 gewann der Consnl 
Casus Duilius mit Hilfe der Enterbrücken die Schlacht 
bei Mhlä. Eine Säule aus parischem Marmor, auf dem 
Forum errichtet und mit den eroberten Schiffsschnäbeln 
geziert, verewigte das Andenken an diesen ersten Seesieg. 
Krieg in Afrika. 
Trotzdem hielten sich jedoch die Karthager auf Sicilieu; 
wild und mit wechselndem Erfolge tobte der Krieg fort. Da 
gaben ihm die Römer plötzlich eine kühne Wendung. Sie 
durchbrachen mit ihren Schiffen die karthagische Flotte in der 
furchtbaren Seeschlacht bei Eknomus und setzten ein starkes 
Heer unter der Anführung des Regulus nach Afrika über 
Regulus. 
Regulus kämpfte dort mit Glück. Die eingeborenen 
Stämme, die bisher unter der Herrschaft Karthagos geseufzt, 
schlossen sich den Römern an. Zwar wendete sich das Blatt, 
als der spartanische Feldhauptmann Xauthippus die Füh¬ 
rung der Karthager übernahm. Er brachte den Römern 
eme schwere Niederlage bei, Regulus selbst wurde gefangen. 
Aber später gewannen die Römer wieder das Uebergewicht, 
und die Karthager waren genötigt, Friedensanträge zu stellen.' 
Beide Teile waren tief erschöpft. Dennoch zerschlugen sich 
die Verhandlungen, und abermals entbrannte der Kampf. 
Hamilkar. 
Unter der Führung des feurigen Helden Hamilkar 
schien den Karthageru aufs neue das Kriegsglück zu leuchten. 
Doch ein letzter entscheidender Seesieg der Römer bei den 
ägatischen Inseln im Jahre 242 brach den Widerstand 
der Puuier und führte zum Frieden. 
Verluste Karthagos. 
Die Karthager mußten starke Kriegskosten zahlen. 
Empfindlicher noch war ihnen der Verlust Sicilieu s. 
Diese Insel, mit Ausnahme der Besitzungen von Syrakus, 
wurde die erste römisch e Provinz. Nicht lange darnach 
raubten die Römer, während sie die Karthager durch heimische 
Händel beschäftigt wußten, auch Sardinien und Corstka.