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Die batavische Republik, die nach furchtbarem Blutbade neu
organisirte helvetische, die cisalpi'nische und ligurische wurden in
dem Frieden mit einbegriffen. — Auf Verlangen Frankreichs
schloß der Kaiser ohne Weiteres, als Reichsobcrhaupt, den Frie¬
den auch im Namen des deutschen Reichs ab. — An 1200
Q-uadratmeilen des Reichsbodens waren verloren; die Opfer,
welche der Feind von den einzelnen Staaten erpreßt hatte, über¬
stiegen alle Berechnungen. Moreau allein hatte in Deutschland
für die Republik die Summe von vierundvierzig Millionen Livres
erhoben. Die französischen Armeen waren auf Kosten Deutsch¬
lands bekleidet, beritten und bezahlt; die Artillerie allein führte
200 eroberte Kanonen und 300 Pferde mehr, als da sie in'S
Feld rückte; dazu kam noch, daß vor ihrem Abzugs auf das
linke Rheinufcr die Festungswerke von Cassel bei Mainz, von
Altbreisach, Kehl, Ehre «breitste in und Düsseldorf
gesprengt wurden.
Tod des Kaisers Paul I.
Paul I. hatte, seit er seine Hülfsarmce von der Coalition
zurückberufen, eine bewaffnete Neutralität beobachtet. Der Unwille
gegen seine früheren Bundesgenossen ward noch durch die Weige¬
rung des Londoner Cabinets vermehrt, Malta (welches sich,
durch Hunger bezwungen, nach zweijähriger Belagerung am
5. September isoo an brittische Vlokadeschiffe ergeben hatte)
ihm, dem Großmeister des Ordens, zurückzustellen. Bonaparte
versuchte es, den leidenschaftlichen Monarchen für sich einzunch-
men. Er sorgte dafür, daß ihm alle Zerrbilder, die in London
auf den russischen Kaiser gefertigt wurden, zu Gesichte kämen,
äußerte sich selbst bei jeder Gelegenheit sehr schmeichelhaft über
ihn und schickte ihm bald nach der Schlacht bei Marengo den
Degen, den Papst Leo X. dem Johanniter-Großmeister Villiers
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