Full text: Lehrbuch der mittleren Geschichte (2)

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brach der Aufftand von neuem los, und selbst Berthold von 
Kärnten beteiligte sich jetzt daran. Indessen ward die Em¬ 
pörung durch die Eroberung von Passau bald gedämpft. 
Kärnten erhielt nun der Franke Otto, Neffe des Kaisers und 
Sohn Konrads des Roten, ehemaligen Herzogs von Lothringen. 
b) Krieg gegen Frankreich. Ebenso thatkräftig trat 
der Kaiser nach außen hin auf. Sein Schwager, König 
Lothar von Frankreich, brach 978 plötzlich ohne Kriegs-973 
erklärnng in Lothringen ein, um den Kaiser in Aachen ge¬ 
fangen zu nehmen und ihm Lothringen abzutrotzen. Otto 
entkam nur mit Mühe, aber sämtliche Deutsche waren zur 
Rache bereit. Schon im Herbste desselben Jahres überschritt 
der Kaiser mit 60 000 Mann die Grenze und drang bis 
Paris vor, das er vom Mont Martre aus, wiewohl vergeb¬ 
lich, belagerte. In dem 980 abgeschlossenen Frieden erkannte 930 
Lothar Lothringen als deutsches Besitztum an. 
c) Ottos Römerzug und Tod. Im Jahre 980 über-930 
stieg der Kaiser die Alpen mit vielen Rittern. Es handelte sich 
um Grenzstreitigkeiten in Unteritalien. Zudem hatte ein vor¬ 
nehmer Römer, Crescentins, sich in Rom die oberste Gewalt 
angemaßt und Päpste ein- und abgesetzt. Derselbe trug sich 
mit dem Plane, die alte Verfassung Roms wiederherzustellen. 
Der Kaiser ließ den Crescentins gefangennehmen und in ein 
Kloster stecken, dann wandte er sich mit Heeresmacht gegen 
Süditalien, entriß den Griechen 981 Apulien und wandte sich 931 
dann 982 gegen die den Griechen verbündeten Araber, welche 
ans Sizilien in Calabrien eingedrungen waren. Nach dem 
Siege bei Colonne über die Sarazenen, wobei ihr Anführer 
Abul Kasem siel, ward jedoch der Kaiser auf dem Marsche 
im Juli 982 in Calabrien (südlich über Cotrone hinaus) 982 
überfallen und vollständig geschlagen. Der Monarch selbst 
geriet in die größte Lebensgefahr, indem er, um der Verfol¬ 
gung zu entgehen, in die See sprang, aber von einem griechi¬ 
schen Schiffe aufgenommen ward. Ein Sklave erkannte ihn, 
verriet ihn aber nicht, und so ward er bei Rossano ans Land 
gesetzt. Der Sieg kam, da die Araber uneinig waren, nur den 
Griechen zugute, die in Apulien unb Calabrien ihre Herrschaft 
wiederherstellten. Otto ging zunächst nach Rom, mit Vor¬ 
bereitungen zu einem neuen Zuge beschäftigt. Aus dem Reichs¬ 
tage, den er im Jahre 983 zu Verona hielt, zeigten sich die933 
deutschen und italienischen Großen seinen Wünschen geneigt, 
auch wählten sie jetzt schon seinen erst dreijährigen Sohn 
Otto zum König. Von den Erzbischöfen von Mainz und 
Ravenna ward derselbe zu Aachen gekrönt und gesalbt. 
Sonst aber liefen schlimme Nachrichten ein. Die Dänen 
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