Full text: Lehrbuch der mittleren Geschichte (2)

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Hermann von Schwaben, von benen jener vielleicht (5t folg 
gehabt hätte, wäre er nicht von aufständischen Lehnsleuten zu 
Pöhlbe am Harze ermordet worben, bieser aber im Jahre 1006 
zurückstand Heinrich II. war redlich bemüht, bas burch Karser 
Otto III. geschäbigte königliche Ansehen wieberherzustelleu, es 
gelang ihm das auch in langen Kämpsen, doch gelangten mehr 
seine Nachfolger als er selbst zum Genuß ber burch xhrt wteber- 
erkämpften königlichen Obergewalt. Obwohl er gegen bte Kirche 
freigebig war, hielt er bie Geistlichen boch in strenger Ab¬ 
hängigkeit unb zog bie Klöster nicht selten zu staatlichen Zwecken 
heran. Bei aller Frömmigkeit war er boch in weltlichen Dm- 
ger sehr nüchtern unb praktisch. 
a) Heinrichs Kämpfe gegen aufstanbrsche Vasallen 
ttttb gegeu bie 2Äenben. Von ben mancherlei Kämpfen, die 
Heinrich gegen ungehorsame Vasallen zu bestehen hatte, sinb 
besonbers bie gegen ben Babenberger Heinrich von Schwein¬ 
furt, Markgrafen ber bairischen Norbmark, zu merken, ber sich 
im Jahre 1003 gegen ben König empörte, als berselbe fern Der-1003 
sprechen, ihm bas Herzogtum Baieru zu übertragen, nicht hielt. 
Heinrich von Schweinfnrt verbanb sich mit beut Markgrafen 
Ernst von Österreich unb mit Boleslaw Chrobry von 
Polen, unb selbst Bruno von Augsburg, König Heinrichs 
Bruber, nahm an ber Verschwörung teil. Mit Mühe nur 
unterbrückte ber König ben Aufstanb. 
Von ben Elb- unb Oberslaven schlossen sich besonders die 
Lintizen damals wieder mehr an Deutschland an, um gegen 
bie Polen Schutz zu sinben. Als sie sich im Jahre 1003 frei-1003 
willig unterwarfen, erhielten sie Selbstänbigkeit im Innern, 
mußten sich aber zur Heeressolge verpflichten; selbst ihren Götzen- 
bienst gestattete ihnen ber König zum größten Verbrusse ber 
beutschert Bischöfe. Mit Waffengewalt würben dagegen die 
Abodriten unterworfen, und denselben gelang es auch in einem 
im Jahre 1018 unternommenen Ausstande nicht, ihre Freiheit iois 
wiederzuerlangen. Die Bischöfe von Brandenburg und Havel¬ 
berg wurden in ihre Sitze wiedereingeführt, aber ihre Thätigkeit 
blieb erfolglos; die Mission blieb vorläufig darniederliegen. Nur 
in den von sorbischen und czechischen Slaven besetzten Gegenden 
bes oberen Mains unb ber Regnitz warb bas Christentum mit 
Erfolg verbreitet. Um biefe Striche nämlich christlich unb zu¬ 
gleich beutsch zu machen, hatte ber König im Jahre 1007 bas 
Bistum Bamberg gestiftet, obwol bie Bischöfe von Eich- 
stebt unb Würzburg betn Plane Heinrichs wiberstrebt hatten. 
Sonst ist nur Bruno von Ouersurt, Schüler bes heiligen 
Abalbert, als Apostel zu nennen (f 1009 als Märtyrer), ber
	        
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