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Reiches ein; am Euphrat wurde das neuentstandene persische
Reich, das an die Stelle des parthischen trat, sein gefährlicher
Nachbar. Dazu verheerten fürchterliche Seuchen wiederholt viele
Provinzen. Bei der andauernden Unsicherheit im Innern gingen
Gewerbe und Handel zurück, und die ungeheuren Opfer, welche die
Kriege und die Pest verschlangen, entvölkerten Stadt und Land.
Der Bauernstand, durch die wachsende Steuerlast noch besonders
bedrückt, geriet säst überall in drückende Abhängigkeit von den
Großgrundbesitzern. Da dem Heeresdienst auch die Bewohner der
Provinzen sich mehr und mehr entzogen, sing man an, Barbaren,
besonders Germanen, in Sold zu nehmen und aus dem Boden des
Reiches anzusiedeln, das sie gegen ihre Landsleute jenseits der Grenze
zu schützen hatten.
Unter einem der nichtswürdigsten Kaiser dieser Zeit, dem
Brudermörder Caracalla, erhielten alle Gemeinden des Reiches
das römische Bürgerrecht. Der Kaiser Decins (um 250) setzte
Me erste allgemeine Christenverfolgung ins Werk. Einer
der wenigen tüchtigen Herrscher, Aurelianus, befestigte Rom durch
eine neue gewaltige Ringmauer. Das rechtsrheinische Land bis
zum Grenzwall wurde von ihm den Alemannen, die Provinz
Dacien den Goten preisgegeben.
VI. Die Zeit der Reichsteilungen bis zum Untergänge § 98.
des weströmischen Reiches (384—476).
Diokletianus (284—305), von niederem Stande, in Dalmatien
geboren, schwang sich im Heeresdienst durch Klugheit und Charakter¬
festigkeit bis zum Kaiserthrone empor. Er bändigte wieder die
Zuchtlosigkeit der Truppen. Um ihnen den Einstuß aus die Er¬
nennung des Kaisers zu nehmen und zugleich bei der großen
äußeren Gefahr besser für alle Reichsgebiete zu sorgen, begründete
Diokletian eine neueOrdnung der Herrschaft. Er nahm
einen anderen Feldherrn als Mitregenten (Augustus) an, und
jedem Augustus trat ein Feldherr (Cäsar) als dereinstiger Thron¬
folger zur Seite, ^eder der vier Fürsten übernahm die Ver¬
waltung eines Teiles des großen Reiches, für das sich Diokletian
nur die Oberleitung vorbehielt; er selbst regierte als Augustus
die östliche Hälfte. Er führte die prunkvolle Hofhaltung orien¬
talischer Herrscher ein und legte sich zuerst das Diadem (die
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