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Kaum war er aber nach Deutschland zurückgezogen, so fielen die Wenden 
aufs neue in das Land. Heinrich schickte seine Großen gegen sie ins Feld. 
Die Wenden wurden bei Lenzen (nördlich von Wittenberg) völlig geschlagen. 
Um aber für spätere Zeiten ihre Einfälle abzuhalten, bestimmte er ein Stück 
Land als Grenzmark (wie das schon Karl der Große gethan hatte), welche 
durch feste Burgen geschützt wurde. In diese ließ er je den neunten Mann 
ziehen und befahl den andern, Getreide anzubauen und den dritten Teil des 
Ernteertrages in die festen Plätze zu liefern. Bei einem plötzlichen Angriffe 
sollte das Landvolk hierher fliehen und hier Vorräte finden. Ein Markgraf 
war über dieses Gebiet gesetzt. Diese Grenzmark hieß die Portimark; sie ist 
das eigentliche Stammland des preußischen Staates. 
Die ersten Markgrafen erhielten ihre Würde nicht erblich, sondern wurden von 
dem deutschen Kaiser ernannt. Der berühmteste von ihnen ist Markgraf Gero. 
Sie suchten die Wenden zum Christentums zu bekehren, doch leisteten diese hartnäckigen 
Widerstand. Ost empörten sie sich, verbrannten die Kirchen und Klöster, töteten die 
Priester, verjagten die deutschen Ansiedler und unternahmen Plünderungszüge nach 
Deutschland. Dann zog der deutsche Kaiser oder seine Großen wieder gegen die 
Wenden, und so wurde fast zweihundert Jahre blutig gekämpft. 
2. Brandenburg unter den Ballenstädtern. 
Im Jahre 1134 verlieh der deutsche Kaiser dem jungen und tapferen 
Grasen Albrecht von Baltenstiidt die Nordmark. Albrecht hatte dem 
Kaiser schon viele Dienste erwiesen, daher gab ihm dieser die Markgrafschaft 
als erbliches Lehen, d. H. der Sohn folgte dem Vater in der Regierung; 
waren aber keine männlichen Nachkommen mehr vorhanden, so fiel das Land 
an den Kaiser zurück. 
Mit Albrecht I. kam das Geschlecht der Ballenstädter oder Askanier 
zur Regierung, welches fast 200 Jahre das Land beherrschte. Albrecht I. 
war ein sehr tapferer und thätiger Fürst. Er eroberte von den Wenden das 
Land bis an die Oder und nannte die bisherige Nordmark nun Altmark. 
Seine Hauptsorge war, in dem neu erworbenen Lande Christentum und 
Gesittung zu verbreiten. Daher wurden Kirchen erbaut, die zerstörten 
Bischofssitze zu Brandenburg und Havelberg (die von Otto dem Großen ge¬ 
gründet waren) wieder neu errichtet. Brandenburg erhob er zu seiner Residenz. 
Aus Sachsen, Holland und Franken berief er Ansiedler, denen er Land 
schenkte, damit sie dasselbe bebauten. Auch stiftete er Klöster und berief 
Mönche, welche den Einwohnern zeigten, wie sie die Wälder ausroden und 
den Ertrag der Äcker verzehnfachen konnten. Gegen das Ende feines Lebens 
unternahm er eine Wallfahrt nach Jerusalem und starb nach fünfmtddreißig- 
jähriger Regierung. 
Die Nachfolger Albrechts sorgten für Vergrößerung und Bebauung des 
Landes. Sie drangen über die Oder und eroberten einzelne Teile des 
polnischen Reiches, auch das Gebiet an der Ucker erwarben sie. Sie ließen 
Wälder lichten, Sümpfe austrocknen und zogen Ansiedler heran. Viele Städte 
wurden gegründet, das Land in musterhafter Weise verwaltet. 
Einer der bedeutendsten Fürsten aus dem Hause Balleustädt war Otto IV. 
mit dem Pfeile. Er war ein Dichter, aber auch ein tapferer Krieger. Gern hätte 
er es gesehen, daß sein Bruder zum Erzbischöfe von Magdeburg gewählt worden wäre; 
da aber ein Anderer Bischof wurde, zog Otto gegen Magdeburg. Der Markgraf war
	        
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