Full text: Ottonen und Salier (Teil 3)

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VI.Magdeburg 1. Magdeburg 
Erzbistum: 
Klöster 
in den einzelnen Bischofssprengeln: *) 
gegrünt), im 10. 11. 12. Jahrh. 
9 5 3 1 
5. Merseburg 
6. Zeitz-Naumburg 
2. Brandenburg 
3. Havelberg. 
4. Meißen 
1 
3 
4 
? 
9 
2 
9 
8 
1 3 
1 4 
3 
25 
8 10 
6 
Summe: 6 43 
509 
156 235 
89 
Diese kirchliche Einteilung Deutschlands hat 
bis in das 16. Jahrhundert bestanden. 
Unter Simonie verstand man ursprünglich im Anschluß an 
Apostelgeschichte 8, 9—25 die Erkausung der Ordination. Was man 
im Beginn des 11. Jahrhunderts darunter verstand, vernehmen 
wir aus Burchard von Worms (Sammlung der kirchlichen Rechte). 
Er kennt folgende Fälle von Simonie: 1. bte Erlangung eines 
Bistums durch Konnexion, Versprechungen, Begünstigung, Geld¬ 
zahlung direkt oder durch eine Mittelsperson; dies Verbrechen kann 
begangen werden sowohl von den Bischöfen als auch von den Fürsten 
und ben Wahlberechtigten; 2. die Erlangung der Konsekration um 
Geld, ein Verbrechen, das natürlich nur von den Klerikern be¬ 
gangen werden kann; 3. die Erwerbung einer Kirche um Gelb, ver¬ 
boten ebenso bem Kleriker, ber ben Preis bezahlt, wie bem Laien, 
ber ihn forbert ober annimmt. 
Simonie würbe überall geübt, vom päpstlichen Stuhl herab 
bis zum niebersten geistlichen Amt. Wir haben gehört, wie Gre¬ 
gor VI. bas Pontifikat von Benebikt IX. erkaufte. König Konrab II. 
hat sich in mehreren Fällen von ben Bischöfen unb Äbten, bie er 
einsetzte, Gelbsummen zahlen lassen. Unb wie unverblümt und 
selbstverstänblich bie Simonie betrieben würbe, ersieht man aus fol- 
genbem. Bischof Azecho (1025) hatte bem Wormser Diakonus Jmmo 
bas Kloster Mosbach versprochen. Um es wirklich zu erlangen, ließ 
Jmmo burch einen Wormser Magister bem Bischof ein halbes 
Psund Gold anbieten; er ermächtigte zugleich seinen Freund, nötigen¬ 
falls noch mehr zu versprechen, und versicherte diesem, er werde 
gleichfalls nicht ungelohnt bleiben; einstweilen versprach er ihm 
einen schönen Mantel. Allerlei Versprechungen in bezug auf Er¬ 
gebenheit gegen den Bischof und Förderung von dessen Verwandten 
fehlten nicht. Zum Schluß erklärte er sich bereit, wenn der Bischof 
es wünsche, seine Versprechungen eidlich zu erhärten. 
') Solche Klöster, deren Gründungszeit unsicher ist, sind weqaelassen. 
B ä r , Deutsche Geschichte. III. 7
	        
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