Full text: Ottonen und Salier (Teil 3)

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form auch slawischen Ursprung, wie Meitzen (II, 471 und III Anlage 4) 
gezeigt hat. 
Vergleiche. Auf dem Boden des heutigen Deutschland haben drei 
Völker gesiedelt: Kelten, Westgermanen und Slawen. Die Westgermanen 
haben die beiden anderen verdrängt, aber noch kann man an den Siedelungs- 
sormen den Urzustand erkennen. 
c) Slawische Orts- und Familiennamen. Wenn 
auch nicht für jeden Fall stimmend, so kann doch im allgemeinen 
gesagt werden, daß die Ortsnamen mit den Endungen itz, itzsch, 
irr und au auf Orte slawischen Ursprungs Hinweisen. Im Kreise 
Delitzsch finden wir Ortsnamen mit der Endung: 
itz, itzsch in Delitzsch, Gertitz, Kertitz, Storkwitz, Paupitzsch, im 
ganzen gegen 60, 
in in Werbelin, Glesien, Zscheppelin, 
au, slawisch ow (noch erhalten in Rathenow, Grabow), mhd. ou, 
nhd. au in Zschortau, Wölkau, Zwochau, Wölluau. 
In andern Gebieten sind ähnliche Ortsnamen leicht zu finden: 
Chemnitz — Berlin, Stettin, Kammin — Buckau bei Magdeburg. 
Die Gleichheit der Endung tritt hervor im pommerschen Stargard 
und Naugard, im serbischen Belgrad und im russischen Nowgorod. 
Eine zusammenfassende Arbeit über die slawischen Ortsnamen aufzu¬ 
finden, ist mir leider nicht gelungen. Was einzelne Gebiete anbelangt, so sei 
auf die Literaturangaben hingewiesen in Pauls Grundriß der ger¬ 
manischen Philologie III und auf Langhansens Zeitschrift 
„Deutsche Erde" (Gotha, Perthes). 
Die sehr große Zahl slawischer Ortsnamen östlich der Saale und 
Elbe, ja auch in Thüringen am linken Saalufer, ferner im hannover¬ 
schen Wendland zeigt, daß das Slawentum wie eine große Flut sich 
über den Boden gewälzt hat, der einstmals germanisch war. 
Von den Ortsnamen stammen viele Familiennamen ab, 
so: Eammin, Schwerin, Bublitz, Dewitz, Niemitz; 
Flotow, Grabow, Vangerow. Häufig sind die Familien¬ 
namen mit gehäuften Zischlauten: Ranitzsch, Pernitzsch, 
Roitzsch, Goitzsch, Groitzsch, Fratzscher. 
d) Kultur und Religion der Slawen (nach Hauck 
Kelten: Westgermanen: 
Slawen: 
Rund- und 
Straßendörfer. 
Östlich der Saale 
und Elbe. 
Westlich der Weser. Zwischen Weser, Saale 
und Elbe. 
Gewann- oder 

HI, 84 ff.).
	        
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