Full text: Ottonen und Salier (Teil 3)

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b) Das Reich 919 und 936. 
919: 936: 
Das Reich in allen seinen Teilen in festgegründet und gebaut, 
Verwirrung: 
durch innere Fehden, beruhigt und geeinigt, 
durch auswärtige Kämpfe. die Barbaren besiegt. 
Ein Königtum, hervorgegangen aus Ein Königtum über alle Stämme 
Designation Konrads I. und Wahl aus Designatton, Wahl und 
der fränkischen u. sächsischen Großen. eigner Kraft. 
Giesebrecht I, 222: „Als Gründer des Reichs hat Heinrich für 
uns Deutsche eine Bedeutung, die ihn den ersten Männern unserer Ge¬ 
schichte an die Seite stellt. Durch die Einigung der deutschen 
Stämme zu einer staatlichen Gemeinschaft, zu einem nun 
politisch wie kirchlich in sich abgeschlossenen Volke und aus sich beruhenden 
Ganzen bildete sich erst ein gemeinsames nationales Be¬ 
wußtsein unter den Deutschen klar und bestimmt her¬ 
aus; jetzt erst konnte man im strengen Sinne von einem deutschen Volke 
reden, und erst jetzt fing man an, die Deutschen scharf zu scheiden, wie 
hier von den romanischen Völkern der Monarchie Karls des Großen so dort 
von der skandinavischen Bevölkerung des Nordens und den überseeischen 
Angelsachsen. _ Mit Heinrich beginnt die Geschichte des deutschen Reiches 
und des deutschen Volkes, wie man von jener Zeit bis auf den heutigen 
Tag den Begriff desselben gefaßt hat." 
c) Heinrichs Mittel: 
Unterhandlung und Waffengewalt. 
Wahl und Handhabung dieser Mittel sind in seinem Charakter begründet: 
weil ruhiger Selbstbeschränkung und Mäßigung fähig, darum Unter¬ 
handlungen mit Bayern, Schwaben, dem westfränkischen König, 
den Ungarn, Dänen — darum die kluge Vorbereitung kommender 
Ungarnkämpfe durch den Bau von Burgen und die Errichtung 
des Reiterheeres — darum die Unterhandlungen mit den Großen 
des Reiches auf dem Tage zu Erfurt — darum eins nach dem 
andern; 
weil fest und nachhaltig in seinem Willen, darum rastlos tätig bis 
ans Ziel in der Bekämpfung der Teilgewalten, der auswärtigen 
Feinde. 
L a m p r e ch 11, 130: „Allzeit korrekt, war er recht eigentlich zum Gründer 
des Reiches geschaffen." 
d) R u o t g e r, Leben des Erzbischoss Bruno, 3. (Bruno war Ottos I. 
Bruder — Ruotger sein Zeitgenosse. Geschichtschreiber der deutschen Vor¬ 
zeit, X. Jahrhundert, 3. Band), Kap. 3: „Es würde zu weit führen, wollte 
ich's darlegen, wie der genannte König Heinrich, der Vater des großen 
Mannes, von dem wir handeln (Bruno), zum erwünschten Genuß des Frie¬ 
dens gelangte, während er beim Antritt seiner Regierung das ganze Reich 
durch die fortwährenden Einfälle der Nachbarvölker und die heftigsten 
inneren Zwistigkeiten zerrissen und geschwächt fand: von der einen Seite 
drohte das wilde Dänenvolk, zu Wasser und zu Lande mächtig, von 
der andern die treulosen Horden barbarischer Slawen, Rache für er¬ 
littene Knechtschaft suchend; die grausamen Ungarn verwüsteten, nach-
	        
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