Full text: Lesebüchlein für Elementarschulen

groß vder klein, rund oder eckig, hoch oder niedrig, lang 
oder kurz, breit oder schmal, eben oder uneben ist. — Ich 
kann sehen, ob die Tischplatte von Holz, Marmor oder 
Schieferstein ist. — Ich sehe, daß die Katze, die unter dem 
Tische sitzt, ihre Pfoten leckt, sich waͤscht, sich niederlegt, 
schlaͤft, aufwacht, sich reckt, aufsteht, hinausschleicht, umhe⸗ 
lauert, laͤuft, springt, klettert. — Ich sehe wie viele Fuͤße 
der Tisch hat, wie diele Teller darauf stehen. 
Durch meine Augen nehme ich also die Dinge wahr, 
welche um mich herum da sind. Ich sehe ihre Theiile, 
ihre Farbe, ihre Ausdehnung und Gestalt, ihren 
Stoff, ihre Thaͤtigkeiten. Ich fasse endlich durch mein 
Gesicht die Anzahl der Dinge und ihrer Theile auf. 
2. Um mich herum sehe ich einen großen Ruum. In 
diesem Raume befinden sich alle Dinge, die ich sehe; in 
ihm geschieht Alles, was ich sehe. Ich sehe, wo ein Vogel 
sitzt. Er kann auf, unter, vor, hinter und neben einem 
Baume, wider dem Stamme, zwischen den Zweigen, uͤber, 
bei, an, außer und in dem Neste sitzen. — Ich sehe, woher 
der Vogel kommt. Er kann aus dem Neste, von dem Aste 
geflogen kommen. — Ich sehe, wohin der Vogel fliegt. 
Er kann gegen den Wind, um einen Baum flattecn, durch 
das Gestraͤuch schluͤpfen, zu einem andern Vogel fliegen. 
— Ich sehe, daß der Vogel vorwaͤrts, aufwaͤrts und ab— 
waͤrts, aber nicht ruͤckwaͤtts und seitwaͤrts fliegt; daß er 
hin und her, rechts und links, auf und ab sich schwingt; 
daß er hier und dort, nah und fern, hoch und tief sich 
nlederlaͤßt, wieder emporschwebt, wegfliegt, zuruͤckkomm 
und wieder fortfliegt. Ich kann folguüch fehen, wo Etwas 
geschieht, woher Etwas kommt und wohin es geht. 
Ich sehe, daß ein Pferd bald schnell, bald langsam, 
bald im Schritt, bald im Trab oder Galopp sich foertbe— 
wegt; daß es bald willig, bald ungern seinen Reiter traͤgt. 
Ich sehe, daß das Pferd laͤuft, weil der Reiter es spornt; 
daß es seinen Schritt maͤßigt, weil es nicht mehr gespornt 
wird; daß es stille steht, weil der Reiter es beim Zuͤgel 
haͤlt. — Ich kann also sehen, wie Etwas geschieht und 
warum oder wodurch Etwas geschieht. 
Durch mein Gesicht nehme ich ferner wahr, wann es 
anfaͤngt ».regnen, wie lange es dauert und waͤnn es auf— 
hoͤrt. 54 kann sehen, obes jetzt regnet, ob es vor
	        
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