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Hierhin gehören auch die Georgica des Vergilius, worin
dieser den Ackerbau, die Baum-, Vieh- und Bienenzucht mit feiner
Naturanschauung und mit Wärme beschreibt.
Auch die mit leichter Gewandtheit verfaßten Schriften des
Ovid, die ars amatoria oder ars amandi, die remedia amoris,
sowie die ars poetica des Horaz zählen zu den Lehrgedichten.
Ein echt römisches Erzeugniß ist die Satire im späteren
Sinne des Wortes (die älteren saturae, Mischgedichte, sind etwas
Anderes), die den Gegensatz zwischen Ideal und Wirklichkeit zur
lebendigen Darstellung bringen soll. Sie wurde zunächst von
Lu eili u s angebaut, geb. 148 in Suessa in Latium, gest. 103 zu
Neapel, lieber den Inhalt seiner verloren gegangenen Satiren
erhalten wir durch Horaz, dessen Vorbild er war, Aufschluß.
Vom letzteren besitzen wir zwei Bücher Satiren, worin er ver¬
möge seiner feinen Beobachtung die Schwächen der Zeit, aber
mit Ruhe und Maß zeichnet.
Im Ganzen strenger und bitterer sind die 6 Satiren des
Persius, geboren 34 itadj Chr. zu Volaterrä in Etrurien, bereits
gestorben im Jahre 62.
Bitter und sarkastisch sind die Satiren des Junius Juvenalis,
welcher unter Trajan und Hadrian dichtete.
Die Fabel wurde in Rom spät angebaut; von dem bekannten
Fabeldichter Ph ädrus, der ein Freigelassener des Augnstus ge¬
wesen sein soll, haben wir 90 Fabeln im jambischen Versmaße.
Epische Poesie.
Der schon genannte dramatische Dichter Nävins schrieb ein
Epos, welches den ersten panischen Krieg zum Gegenstände hatte,
im saturnischen Versmaße; als Vater des römischen Epos ist
aber der ebenfalls genannte Ennius anzusehen, der in Hexametern
unter dem Namen Annales ein großes Epos verfaßte, welches
die Geschichte Roms von seinem Ursprünge bis zu des Dichters
Zeit behandelte.
Ein (erhaltenes) Nationalepos mit dem Nebenzwecke, den
Augnstus und das jütische Haus zu verherrlichen, dichtete P.
Vergilius Maro, geb. zu Andes bei Mantua 70, gest. 19 v. Chr.
Es schildert die Irrfahrten des Aeneas nach der Zerstörung von
Troja (die Odyssee ist dabei Vorbild) und die Kämpfe, welche
die Anfiedlmlg auf italischem Boden nöthig machte (die Ilias ist
dabei Vorbild).
Herbst, historisches HlilfSbiich 1. (A»s>z. j,
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