Pädag. Jahresbericht (von Dittes), Leipzig1: „ . . . Sehr instruktiv gegliedert
und daher die Einprägung wesentlich fördernd ist der den einzelnen Tafeln beigegebene
Text, und da die Karten alles Nebensächliche auslassen, in der Hauptsache aber auf
dem geographischen Gebiete durch Farbe und Linie schnell und treffend zurechtweisen,
kann eine Übersicht in grofsen Zügen unschwer gewonnen werden. . . . Geschichts¬
lehrern seien diese Skizzen warm empfohlen.“
Kreuzzeitung, Berlin: „Der Zweck dieser Veröffentlichung ist, die Vorgänge der
letzten 100 Jahre in knapper, deutlicher und charakteristischer Weise graphisch zur
Darstellung zu bringen, um dadurch eine einfache und klare Unterlage für die Kenntnis
der Ereignisse zu schaffen und damit das Zurechtfinden in den verwickelten Kriegen
der Neuzeit^ zu erleichtern. Diese Aufgabe ist auf im ganzen befriedigende Weise gelöst
und wird dieser Atlas daher ein brauchbares Hülfsmittel nicht nur für den Unterricht,
sondern auch für jeden Gebildeten sein, der sich über die Feldzüge der Neuzeit schnell
orientieren will. An der Hand dieser Karten wird es ein Leichtes sein, die schwierigen
Coalitionskriege, das Wirken der Mainarmee 1866, die Thätigkeit der verschiedenen
Armeen 1870 klar zu übersehen. Mit Recht sind die einzelnen Karten im Detail mög¬
lichst beschränkt, hauptsächlich wird nur das jedesmalige Flufsgebiet genau geboten,
sowie die notwendigen Landesgrenzen. Hier hinein sind dann die Züge der verschie¬
denen Armeen in bunten Farben eingetragen. So prägt sich das Bild der einzelnen
Bewegungen schnell ein. Auf jeder Karte sind in einer kleinen Rubrik die auf die
betreffende Zeit bezüglichen Fakta kurz zusammengedrängt.“
_ Kölnische Volkszeitung: „Jeder Sachkundige weifs, dafs ein wirkliches Verständnis
verwickelter geschichtlicher Vorgänge sich nur durch eine klare Anschauung des Schau¬
platzes der Begebenheiten, also auf geographischer Grundlage gewinnen läfst.
Während nun aber die landläufigen geschichtlichen Atlanten sich darauf beschränken,
die allmähliche Verschiebung der politischen Einteilung der Länder und Landesteile zur
Darstellung zu bringen, fafst Rothert die Sache von einer ändern Seite an: nicht
blofs die politischen Ergebnisse, sondern die Wege zu diesen macht er anschaulich.
Die verwickelten Kriegszüge der Revolutionszeit, der Befreiungskämpfe, des dänischen,
deutsch-österreichischen, deutsch-französischen Krieges stellt er durch Zeichnung der
Marschlinien der einzelnen Heere klar vor Augen. Aufserdem hat er aber auch sehr
geschickt andere Dinge behandelt, wie den deutschen Zollverein, die Revolutionen
1848 1851, die deutsche Heeres-Entwicklung nach 1871, sowie eine Übersicht über die
österreichische Geschichte, besonders im Punkte der Nationalitäten-Frage. Den Karten
ist stets eine ebenso knappe wie gut zurechtweisende Erläuterung beigefügt
Einen besonderen Vorzug des Werkchens erblicken wir in der Einfachheit der bild¬
lichen Darstellungen unter Weglassung aller verwirrenden Einzelheiten, die nur den
Überblick erschweren. Eigenartig ist auch der Gedanke des Verfassers, die Freiheits¬
und Einigungs-Bestrebungen der Jahre 1848—1851 durch wellenförmige Linien darzu¬
stellen, welche das Auf- und Abwogen der revolutionären Bewegungen kennzeichnen ;
als Punkte dieser Linien erscheinen die leitenden Ereignisse. Seine Aufgabe hat der
Verfasser überhaupt in Wort und Bild glücklich gelöst. Das Buch wird nicht nur
dem Lehrer der Geschichte bei der Vorbereitung wie zur Belebung des Unterrichts
gute Dienste leisten, sondern es wird sicher allen Freunden der Geschichte, insbesondere
unserer vaterländischen Vergangenheit, willkommen sein.“
Blätter für dsis Gyninasial-Schulwesen, München: „Von den 23 Nummern, denen
ein orientierendes Vorwort vorausgeschickt ist, sind 18 ausschliefslich der Kriegs¬
geschichte gewidmet. Sie bieten in kräftigen Strichen und in einer anerkennenswert
übersichtlichen Weise Muster dafür, wie Heereszüge mit Hervorhebung der Schlacht-
und anderer für diesen Teil der Geschichte belangreicher Orte vom Lehrer beim
Geschichtsunterricht auf die Schultafel gezeichnet werden sollen. Indes haben die
Rothert sehen Karten und Skizzen, auch wenn dies geschieht, für den Schüler ihren
jleibenden Wert, weil wohl geeignet, in seinem Gedächtnis das einmal Gesehene bei
der Repetition oder bei augenblicklichem Bedarf neu aufzufrischen und gegenwärtig
zu erhalten. Will oder kann der Lehrer solche Zeichnungen nicht selbst entwerfen,
so sind die von Rothert gebotenen Karten erst recht zweckdienlich, weil in hervor¬
ragendem Grade dazu angethan, dem Schüler das im Unterricht Gehörte und aus dem
«fhe Geleinte zu veranschaulichen. Auch die den Karten beigegebenen historischen
JNotizen sind zu loben, da sie in bündiger Form über das jeweilig Wichtigste Bescheid
?3..e _-Den Schlachtorten sind die betreffenden Zeitangaben beigegeben Die
vampfe des Jahres^ 1794 in Polen, Napoleons Zug nach Ägypten und Syrien, sein Krieg
mit fcjpamen und sein Zug nach Rufsland, der polnische Aufstand von 1881, der schleswig-
holsteinische Krieg von 1848—50, der Krimkrieg, der Krieg Österreichs von 1859 gegen
Frankreich und Italien und der italienische Teil des Krieges von 1866 sind leider un-
erucksichtigt geblieben. Da der Herausgeber nur die „vaterländische Geschichte“
einbezogen wissen wollte, so hatte er. zu dieser Ausscheidung sein gutes Recht: allein
es ist kaum zu bezweifeln, dafs Manche lieber diese Worte des Titelblattes, als jene
Karten vermissen würden. ... Es wäre somit Anlafs vorhanden, auf dem Titelblatt
die Worte „Vaterländische Geschichte“ zu streichen und den vom Referenten ver-
miisten .Karten Raum zu gönnen. Jedoch ist gern anzuerkennen, dafs der Herausgeber
^ er agsuandlung auch mit dem Gebotenen den Schülern und gewifs auch
vielen Lehrern ein erwünschtes Lehrmittel hergestellt haben, das volle Berücksichtigung
verdient und zu dieser hiermit angelegentlich empfohlen wird. Die äufsere Ausstattung
ist günstig, der angesetzte Preis mäfsig.“