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135. Einkehr.
1. Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste;
ein goldner Apfel war sein Schild
an einem langen Aste.
2. Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum
hat er mich wohl genähret.
3. Es kamen in sein grünes Haus
viel leichtbeschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das beste.
4. Ich fand ein Vett zu süßer Ruh'
auf weichen, grünen Matten;
der Wirt, er deckte selbst mich zu
mit seinem kühlen Schatten.
5. Nun fragt' ich nach der
Schuldigkeit,
da schüttelt' er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel!
Ondwig Uhland.
136. Der Vöglein Abschied.
. Wer klappert am Dache, mein Kindlein? Horch, horch!“ —
„Ade, lieber Bauer!“ so rufet der Storch.
„Nun ade denn, du Dorf und ihr fleißigen Leut',
ihr Wiesen, ihr Sümpfe, wir scheiden ja heut'!