222 Das 35. Capitel.
Buͤndniß eingelassen daher sie Bundesgenossen, oder
zugewandte Orte genaunt werden.
Wie heissen sie?
Das Stift S. Gallen, die Stadt Biel, die
Graubinde, worin Chur die Hauptstadt ist, das
Walliserland die Stadt Muͤhlhausen, das
Fuͤrstenthum Neufchatel, welches dem Koͤnige von
Preussen gehoͤret, und die Stadt und Republil
Genf.
Was bemerken wir aus der Geschichte der
Schweitz?
Die Schweitz war ehedem ein Stuͤck des deut⸗
schen Reiches, welches aber wenig darin zu befehlen
hatte, indem alles entweder den benachbarten Bischoͤ—
fen oder einigen Kloͤstern, oder einigen Grafen, wor⸗
unter die von Habsburg die vornehmsten waren, ge⸗
hoͤrte. Allein die Haͤrte der Reichsvoͤgte und die Pla
ckereyen der Geistlichen machten, daß die Einwohner
zu Aufange des 14ten Jahrhundertes das Joch ab⸗
warfen, und sich nach und nach in die Freyhei
setzten.
Was fuͤr einer Religion sind die Schweitzer
zugethan?
Vier Cantons sind reformirt, naͤmlich Zuͤrch
Bern, Basel und Schafhausen; Sieben sind
catholisch, naͤmlich Lucern, Uri, Schweitz, Un⸗
terwalden, Zug, Freyburg, und Solothurn:
Appenzellund Glaris aber sind gemischter Religion
Die Bundesgenossen und Unterthanen sind gleich⸗
falls theils reformirter, theils catholischer Religion.
Besonders beklennen sich zur erstern der groͤßte Theil
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