Full text: Unterweisung in den vornehmsten Künsten und Wissenschaften zum Nutzen der niedern Schulen

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Guadeloupe, und gegenüber auf dem Festlande der unge-- 
sundeste Theil Guiana's (s. II, §. 3) mit der Straseolonie 
Cayenne. 
§. 3. Die iberische (hesperische, pyrenäische) Halbinsel. 
Spanien und das Königreich Portugal. 
Die westliche der drei südeuropäischen Halbinseln, ein wie 
Arabien, die westliche der drei südasiatischen Halbinseln, in sich 
abgeschlossener, ungegliederter Continent von trapezoidischer Gestalt 
zwischen zwei Erdtheilen und zwei Meeren. Größe 10800 QM.*) 
zwischen dem 36 — 42° n. Br. 
Durch die drei oeeanischen Küsten mit großen und sichern Häsen 
ist das Land wie Großbritannien auf das Weltmeer gewiesen, 
durch die des Mittelmeers (ebenfalls durch Häfen begünstigt) 
steht es mit Südeuropa und Afrika, durch die Pyrenäenpässe mit 
Mitteleuropa in Verbindung; beim Mangel an Insel- und 
Halbinselbildung und an großen Wasserstraßen im weiten dürren 
Innern erst späte Benutzung der günstigen oceanischen Lage. 
Vorher seit ältester Zeit wegen der Vegetationskraft der Ost- 
und Südküste und wegen des Reichthums an edlen Metallen im 
Innern der Invasion fremder Völker ausgesetzt. Die Halbinsel 
ein durch kein Tiefland unterbrochenes, durch symmetrischen Bau 
auffallendes Plateau, das centrale Tafelland, von desfen 
nordöstl. u. südöstl. Seite sich halbinselartig zwei Hochgebirgs- 
glieder lostrennen, das pyrenäische (s. §. 1) und grana» 
dische, beide nach dem Innern zu mit breiten vorliegenden 
Terrassen, dort die von Navarra, Aragon und Catalonien, hier 
die von Granada und Andalusien. Ihre Scheidung vom Tafel- 
lande durch die zwei großen Thalbecken des Ebro (Iberus) und 
Guadalquivir**) (Baetis), die einzigen mit erheblichern Tief- 
landsstreifen***). (Hier und in dem von ihnen umschlossenen 
Küstengebiete Coneentration des politischen Lebens in alter Zeit). 
*) Spanien 9200 QM, mit 16800000 Ew., Portugal 1600 QM. mit 
4000000 Ew. 
**] d. i. der große Fluß. 
***) Tiefland findet sich sonst nur noch als Strand an den Küsten von 
Valencia und Murcia (die Huertas) und in Portugal, namentlich im Mün¬ 
dungsgebiet des Tajo und bei Oporto.
	        
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