Unterseeboot — Luftfahrzeuge
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wie möglich fahren sie auf dem Wasser, während der Fahrt auf See werden sie
von Schweröl-Motoren getrieben. Der Ölmotor treibt zugleich eine Dynamomaschine.
Die hier erzeugte elektrische Kraft wird in Akkumulatoren aufgespeichert. Sie wird
zur Beleuchtung usw. gebraucht, vor allein aber zur Bewegung eines Elektromo¬
tors für die Fahrt unter Wasser. - Das Boot hat doppelte wände und dop¬
pelten Boden und dazwischen luftdicht verschließbare Kammern, die Wassertanks. Sie
können geöffnet werden; dann füllen sie sich mit Wasser. Das Boot wird schwerer,
sinkt tiefer und kann in wenigen Minuten untertauchen. Soll das Boot auftauchen,
so wird Preßluft in die Tanks geleitet und das Wasser wieder hinausgedrückt. —
Huf dem Wasser hat es eilte Fahrgeschwindigkeit von 10 bis 15 Seemeilen (= 18x/2
bis 28 km) in der Stunde; unter Wasser kann es wegen des Wasserdrucks nur halb
so schnell fahren.
b) Das Periskop. Huch bei der Fahrt unter Wasser muß man sich zurechtfinden
und das U-Boot richtig steuern können; man will auch möglichst genau erfahren,
was auf der Meeresoberfläche vorgeht. (Ein vollkommenes Mittel hierzu gibt es noch
nicht. Man behilft sich mit 2 Periskopen. Das Periskop (= Rundumschauer) wirkt
ähnlich wie der Linsenapparat des Photographenkastens. Das Bild von einem Teile
der Meeresoberfläche kann der Beobachter sehen, entweder direkt im Hpparat oder
auf eine Mattscheibe geworfen. Das Sehrohr kann aber während der Fahrt höch¬
stens 7 m aus dem Boot hinausgeschoben werden. Darüber hinaus wird der Wasser¬
druck und die (Erschütterung des Rohres so groß, daß man nicht mehr sicher beob¬
achten kann.
C. Kampf in Öen Lüsten.
1. Luftschiff und Flugzeug.
a) Luftschiff, wir haben heute, und zwar in wunderbarer Vollendung, die
lenkbaren Luftfahrzeuge mit (Eigenbetoegung. — Die größten Fahrzeuge
sind die Luftschiffe, kenntlich an dem Ballon. Sie sind „leichter als Luft", schwim¬
men wirklich in dieser und heißen also mit Hecht Luftschiffe. 3n Deutschland allein
gibt es verschiedene Systeme: außer den Zeppelinen („starres System") die parseval-
und Schütte-Lanz-Luftschiffe. Sie fahren mit Schnellzugsgefchwindigkeit und haben es
schon zu Dauerfahrten von V/2 Tagen mit einer Wegstrecke von 1500 km gebracht.
Außer dem (Eigengewicht und der Bemannung können sie noch eine reine Last (Nutz¬
last) von 280 Zentnern tragen.
b) Bei den ZlUgMgen ist es der Luftwiderstand, welcher den Apparat auf¬
wärtstreibt („Huftrieb") und trägt, so daß er fliegt. Hlfo auch der Home Flugzeug ist
völlig zutreffend. — Die Zweidecker können bis zu 8 Zentnern Nutzlast tragen,
die Eindecker nicht soviel. Darin stehen sie also hinter den Luftschiffen himmelweit
zurück. Hn Schnelligkeit und Gewandtheit übertreffen sie das Luftschiff; nur schneller
emporsteigen kann dieses. Ihre größte Flugzeit erreichte bisher 24 Stunden; der da¬
bei zurückgelegte weg 2200 km. — Es gibt besondere Wasserflugzeuge, welche
von Deck eines Schiffes aus aufsteigen.