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Zu den verwickelten Hauskriegen der Thüringer giebt die Anmerkung b
ein hoffentlich klares Bild. Um die bairisch-luxemburgische Periode
in Brandenburg nach dem Tode des Markgrafen Waldemars zu kenn¬
zeichnen, dient die Anmerkung c.
Tafel XI.
Frankreich, England, Dänemark.
Unsere Tafeln verlassen hier das deutsche Reich, um sich bei den
Nachbarstaaten zu orientiren. Vom 9. bis 11. Jahrhundert steht
Frankreich, England und Dänemark in abgeschlossener Entwickelung
den deutschen Angelegenheiten ziemlich fern. In Frankreich gilt es,
das politische Aufkommen der Grafen von Francien zu verfolgen; bis
in die Zeit Karl’s des Kahlen lassen sich die Ahnen Hugo Capets
neben die gleichzeitigen Karolinger stellen. Von den Königsfamilien
der Angelsachsen ist selbstverständlich lediglich auf Ecgbret’s Nach¬
kommen Rücksicht genommen worden, indem alles andere dem Special¬
studium überlassen bleiben muss. Der unsichern Verbindungen mit
Gorm von Dänemark ist nur gedacht, um das Eingreifen der Dänen
und das Aufkommen des dänisch-englischen Reichs zu kennzeichnen.
Die weitere politische Entwickelung schliesst sich in England und in
Frankreich so innig an die Geschichte der Dynastien an, dass die
folgenden Tafeln sich ausschliesslich diesen beiden Ländern zuwenden.
Tafel XII.
Frankreich, England imd die Normandie.
Mit dem 12. Jahrhundert traten die Herzöge der Normandie,
nachdem Rollo von Karl dem Einfältigen belehnt worden war 912,
als ungewünschte Erben Englands auf, und pflanzten sich in weib¬
licher Nachkommenschaft nicht nur auf dem Königsthron von England
fort, sondern traten auch durch ihre Verbindung mit dem mächtigsten
der französischen Dynastengeschlechter, den Plantagenets, als die ge¬
waltigsten Rivalen der Capetinger hervor. Die stetig dahinfliessende
Geschlechterreihe der Capetinger lässt seit dem Beginn des 11. Jahr¬
hunderts das stetig wachsende Königthum Frankreichs erkennen. Mit
Heinrich II. beginnt die Rivalität Englands, nachdem dessen Söhne
den -lange regierenden älteren französischen Philipp II. August im
heiligen Land und auf französischem Boden bekämpft hatten. Lud¬
wig IX. der Heilige in vollständigster Zeitgenossenschaft Heinrich’s III.
von England sichert die Bedeutung der französischen Krone für alle
Zeiten, nicht nur politisch im Innern, sondern auch durch die Aus-