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8. Die Rosse zeichnen sich nicht durch Gestalt, nicht durch
Schnelligkeit aus. Tac. G. VI.
9. Ein anderer Nutzen der Weißen Gänse besteht in den
Federn. . . . Am weichsten sind die, welche sich unmittelbar am
Körper finden, und die aus Germanien sind die berühmtesten.
Dort gibt es glänzend weiße Gänse, die aber kleiner sind. Sie
heißen gantae. Plin. Nat. Hist. X, 53.
10. (357.) Die Flucht der Alamannen (auf dem rechten
Ufer des Rheines, in der Nähe des Maines) gab unseren Kriegern
desto weiteren Spielraum, daß sie ohne Schonung die an Vieh und
Früchten reichen Dörfer ausrauben konnten.
Ammian XVII. 1, 7.
11. Die Völker Germaniens säen Hafer und leben ausschließ- AAgniffe.
lich von einem daraus gemachten Breie.
Plin. Nat. Hist. XVIII, 149.
12. Zum Getränke dient eine Flüssigkeit, welche aus Gerste
oder Weizen gebraut ist. Tac. G. XXIII.
13. Der Rettich gedeiht in kalten Gegenden so gut, daß er
in Germanien die Größe eines kleinen Kindes erreicht.
Plin. Nat. Hist. XIX, 83.
14. Mohrrüben schätzte der Kaiser Tiberius so sehr, daß er
alle Jahre welche aus Germanien kommen ließ. Gelduba*) heißt
das am Rheine gelegene Kastell, bei welchem sie besonders gut
gedeihen. Plin. Nat. Hist. XIX, 90.
15. Es gibt auch eine andere Art Spargel, welche nicht so
sein ist, wie der künstlich gezogene, aber angenehmer als der wilde.
Er wächst allenthalben, auch auf Bergen. Besonders häufig kommt
er in den ebenen Strichen des oberen Germaniens vor. Der Kaiser
Tiberius hat einmal nicht unpassend gesagt, dort gedeihe ein Kraut,
welches dem Spargel sehr ähnlich sei.
Plin. Nat. Hist. XIX, 145.
16. Ganz Gallien webt leinene Gewänder, schon auch die
jenseits des Rheines wohnenden Feinde, und ihre Frauen kennen
kein schöneres Gewand. — In Germanien betreibt man diese Arbeit
in Räumen, welche unter der Erde liegen.
Plin. Nat. Hist. XIX, 8 und 9.
*) Gelduba —Gellep. Dr.51. E. Müller, Geographie der alten Welt. S. 59.
Blume, Quellensätze. 5