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wurde immer kritischer. Bisher hatten sie mich nur
von vorn beschossen; aus einmal hörte ich ganz ver¬
nehmlich, wie der seindliche Offizier rief: ä gauche!
O weh! jetzt kamen sie gegen meine rechte Seite, ich war
mit meiner ganzen Gesellschaft verloren — da kam
glücklicherweise der Befehl, ich solle mich schleunigst nach
dem Dorfe zurückziehn. Schnell rief ich meinen Leuten
zu: Kehrt! Laufschritt! und im Galopp ging's dem
rettenden Hafen zu. An das Feuer will ich aber
denken; denn sobald sie uns retirieren sahen, gaben sie
das furchtbarste Schnellfeuer hinter uns her . . .
Ich kam atemlos, aber wenigstens mit ganzen
Knochen im Dorfe an. Hier Hatten unsre Leute schon
alles zur Verteidigung eingerichtet; in die Mauern und
Häuser wurden Schießscharten gebrochen, die Hecken
durch Stroh und Reisighaufen zur Abwehr besser ge¬
eignet gemacht, und das Gefecht nahm seinen Anfang.
Ein paar Stunden dauerte es; dann rückten wir gegen
die Höhe vor, zogen uns aber später, gegen 3 Uhr, auf
Befehl des Großherzogs zurück, da der Kampf ab¬
gebrochen werden sollte; denn man erwartete am andern
Tage das 10. Korps, worauf man dann den Feind mit Ver¬
stärkung angreifen wollte . .. Abends mußten wir noch
li/2 Stunden marschieren, um in unser Quartier zu
kommen. Am andern Morgen sammelten wir uns
wieder bei Cravant, wo es nun zum drittenmal losging.