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Geschichte. 
I 
Teil des Landes als Lehen und mußte Tribut zahlen. Später wollte er sich 
jedoch wieder zum Könige machen und bedrängte den Papst in Rom. Otto 
eilte demselben zu Hilse, besiegte Berengar und wurde dafür vom Papste zum 
römischen Kaiser gekrönt. Dadurch begründete er „das Heilige Römische 
Reich Deutscher Nation". Die Römer mußten Otto schwören, ohne seine 
Zustimmung feinen Papst zu wählen. Die Herrscher über das ganze Reich 
hießen fortan kurz deutsche Kaiser. 
5. Ottos Ende. In ben letzten Jahren seiner Regierung stand Otto auf 
dem Gipfel seiner Macht. Die Bewohner aller deutschen Gaue fühlten sich 
als ein Volk und nahmen den Gesamtnamen Deutsche an. Er selbst wurde 
schon bei Lebzeiten der Große genannt. Als er in Quedlinburg seinen letzten 
Reichstag abhielt, war er nicht nur von den deutschen Fürsten umgeben, sondern 
es brachten ihm auch die Herzöge von Polen und Böhmen und die Gesandten 
fremder Länder ihre Huldigung dar. Bald darauf starb er und wurde nach 
seinem Wunsche im Dome zu Magdeburg beigesetzt. Vor seinem Tode hatte 
er es noch durchgesetzt, daß sein Sohn als Otto II. in Worms zu seinem Nach¬ 
folger gewählt und in Rom zum römischen Kaiser gekrönt wurde. — Unter 
Ottos Nachfolgern aus dem Hause der Sachsen sank das Ansehen der Kaiser 
mehr und mehr. Sie konnten es nicht verhindern, daß die Herzöge ihre Macht 
erweiterten und ihre Würde erblich machten. 
X. Heinrich IV. (1056—1106). 
1. Jugend und Regierungsantritt. Als das Geschlecht der sächsischen Kaiser 
ausgestorben war, ging die Kaiserwürde auf einen fränkischen Herzog über. 
Der dritte Kaiser aus dem Hause der Franken war Heinrich IV. Er kam schon 
im Alter von 6 Jahren auf den Thron; deshalb führte anfangs seine Mutter 
für ihu die Regierung. Bald geriet der junge König jedoch in die Gewalt des 
Erzbischofs Hanno von Cöln, der ihn sehr streng erzog. Nach einiger Zeit setzten 
es aber die deutschen Fürsten durch, daß Heinrich dem Bischof Adalbert von 
Bremen zur Erziehung übergeben wurde. Dieser ließ dem jungen Könige viel 
Freiheit, so daß er eigensinnig und trotzig wurde. Außerdem flößte ihm Adal¬ 
bert Haß gegen die Sachsen ein, mit denen er selbst in Unfrieden lebte. Im 
Alter von 16 Jahren wurde Heinrich für wehrhaft erklärt und trat selbst die Re¬ 
gierung an. Adalbert von Bremen aber blieb sein erster Ratgeber. 
2. Kampf mit den Sachsen. Weil Heinrich den Sachsen nicht traute, ließ 
er in ihrem Lande feste Burgen bauen und belegte dieselben mit fränkischer 
Besatzung. Diese drückte das Volk durch Übermut und Gewalttätigkeit. Hein¬ 
rich selbst hielt sich auch meistens im Sachsenlande auf und wohnte entweder 
in Goslar oder in der neuerbauten Harzburg. Hierdurch legte er den Sachsen 
große Lasten auf; denn sie mußten zur Unterhaltung des Hofes viel Getreide 
und Vieh liefern. Dies alles machte die Sachsen sehr unzufrieden. Die Edlen 
des Landes schlossen heimlich einen Bund, zerstörten viele Burgen und belagerten 
mit einem starken Heere die Harzburg. Mit Hilfe eines treuen Dieners gelang es
	        
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