Full text: Der Krieg mit der Republik (Teil 2)

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an, sahen sich aber freilich bald auf Gesten beschränkt, 
als Elsässisch unb Plattdeutsch aufeinanber stießen. Fest¬ 
tägliche Stimmung unb festtägliches Treiben bemerkte 
ich schon auf meinem Wege von Gonbreville nach Tonl. 
Freigelassene Offiziere aller Grabe kamen mir lustig, 
zum Teil ausgelassen ... entgegengefahren, mit Damen, 
Verwanbten, Freunden, die sie von Toul begleiteten 
oder von dort abgeholt hatten."*) — 
Von gewaltigerer Wirkung auf die Stimmung in 
Paris als die so bedeutsame Einnahme von Toul war 
Straßburgs Fall. Nach der Niederlage von Wörth 
hatten sich zahllose verwundete oder versprengte Fran¬ 
zosen nach Stratzburg geflüchtet. Aber diesen Flüch¬ 
tigen aus der Ferse folgten zur großen Enttäuschung 
vertrauensseliger Bürger, die eine Belagerung von 
Straßburg für unmöglich hielten, die ersten Vorboten 
des Werderschen Korps, die badische Infanterie. Kaum 
blieb Zeit zu den allernotwendigsten Vorbereitungen, da 
hatte man den gefürchteten Feind schon vor den Mauern. 
Nach einigen kleineren Zusammenstößen am 13. August 
und einigen ersten Granatengrüßen folgte in der Nacht 
vom 15. zum 16. die erste ernstliche Beschießung. 
„Der Tag verging ruhig, und Straßburg schlief 
bereits," so erzählt das Tagebuch eines Mitein- 
x) Bei Fontane.
	        
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