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gung der Senatsbefehle loben. Aber Eins verlangt der Senat
noch von euch: ihr müßt eure Stadt verlassen, und könnt euch
anbaucn, wo ihr wollt, nur wenigstens zwei Meilen vom See¬
ufer entfernt; denn Karthago muß zerstört werden." — Die
Karthager waren wie vom Donner getroffen. Erst standen sie
sprachlos da, dann stießen sie ein Jammergeschrei aus, erhoben
ihre Hände bald flehend gen Himmel, bald gegen die Römer,
und baten, doch nicht eine Stadt zu Grunde zu richten, die
ihnen ja nichts zu Leide gethan, sondern alle Befehle so getreu¬
lich vollzogen hatte. Vergebens! Da verwandelten sich die
Thranen der Angst in Verzuckungen der Wuth und Verzweif¬
lung. ,,Bedenkt, ihr Römer," riefen sie, ,,daß es noch Götter
giebt, die alle Treulosigkeiten sehen und strafen." Die Römer
waren nicht unempsindlich bei dem Anblicke der Verzweiflung
der Unglücklichen; aber der Senat wollte es einmal so haben,
und da half keine Einrede; ja es wurde den Karthagern nicht
einmal erlaubt, den Senat in Rom um Barmherzigkeit anzufle¬
hen; denn Karthago, meinte der Consul, müsse gleich zerstört
werden.
Mit Mienen der Verzweiflung kamen die Abgesandten nach
Karthago zurück. Das Volk umdrangte sie, und las in ihren
Geberden, daß ein großes Unglück sich ereignet haben müßte.
Sobald sie aber die Schreckensworte ausgesprochen hatten, er¬
füllten Geheul und 'Schmähungen gegen die nichtswürdigen Rö¬
mer die Straßen der Stadt, und fest stand bei Allen der Ent¬
schluß, sich nicht den Römern zu unterwerfen, sondern eher das
Aeußerste zu dulden. Und nun sah man, was ein Volk ver¬
mag, wenn es seinen ganzen Sinn auf die Vertheidigung seines
Heerdes richtet. Alle schleppten alles Eisen herbei, was sie nur
hatten, und in Tempeln, Palasten, und auf öffentlichen Platzen
wurde gehämmert, geschmiedet und gearbeitet; alle Tage wurden
Hunderte von Spießen, Pfeilen, Schilden und Sabeln fertig,
und als es an Sehnen zu den Bogen fehlte, schnitten die Wei¬
ber ihr langes Haar ab, und flochten Schnüre daraus. Den¬
noch hatte Alles das nichts genutzt, wenn die Römer schnell
auf Karthago losgegangen waren; aber sie dachten, die waffen¬
lose Stadt könnte ihnen gar nicht entgehen, und nahmen sich
also Zeit. So hielt sich die Stadt an drei Jahre lang, bis