— 130 —
einem enormen Hurra nnb warf den Feind hinter
die Weinbergsmanern Diese Attacke machten
wir auf dem rechten Flügel des Regiments bis
auf 60 Schritt im stärksten Kleingewehrfeuer mit;
da ritt aber Thiele zum König utid bat ihn zurückzu¬
reiten. Wir jagten ein Eckchen zurück, aber nicht außer
dem Schuß, denn nun flogen die kleinen Kugeln immer
zwischen und unter die Pferde. Dies war ein unbeschreib¬
lich seliger Moment, die ersten kleinen Kugeln gehört zu
haben und so recht warm aus dem Sause.1) Das Kaluga-
regiment war nun auch herangekommen, und in Gemein¬
schaft mit den Jägern wurde noch ein Hurra gemacht
und dem Feinde dann einige Ladungen nachgeschickt. Dieser
zog sich in aller Eile zurück."
König Friedrich Wilhelm hatte nach jener Attacke
ruhig im heftigen Gewehrfeuer gehalten und dem Fürsten
Schwarzenberg auf seine Bitte, sich aus dem Schußbereich
zu begeben, geantwortet: „Wo Ihr Platz ist, mein lieber
Feldmarsch all, da ist auch der meinige."2) Kurz vorher
hatte er dem Prinzen Wilhelm den Befehl erteilt, hin¬
zureiten und den Namen des im heftigsten Feuer stehen¬
den Regiments (Kaluga) zu erfragen. Dieser führte den
Befehl sofort aus und kehrte im Schritt reitend zu dem
Gefolge des Königs zurück. Bezeichnend für feine Be-
i) Seine Feuertaufe hatte der Prinz schon am 2. Februar bei
Brienne, am Morgen nach der Schlacht von La Rothiöre, erhalten.
Vgl. Dechend S. 125.
r) Vgl. Veitzke, Die Freiheitskriege IH 234.