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Oberfeldherr der Nordarmee, nach Holstein und zwang
am 14. Januar 1814 Dänemark zu dem Frieden von Kiel,
in dem dieses gegen das damals noch schwedische Vor¬
pommern und Rügen an Schweden Norwegen abtreten
mußtet)
Doch wir haben vorgegriffen; kehren wir zu den
Hauptereignissen Anfang November zurück! Allmählich
fanden sich in der alten Krönungsstadt Frankfurt a. M.
bte drei verbündeten Monarchen, Zar Alexander, König
Friedrich Wilhelm und Kaiser Franz mit ihren Staats¬
männern und Generalen ein. Was sollte nun geschehen?
War nicht das Ziel, die Befreiung Deutschlands, erreicht?
Nur zu viele Deutsche glaubten damals, nun, wo Na¬
poleon über den Rhein gejagt sei, sei die Arbeit getan!
Daß der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands
Grenze sei, mußte der Freiherr vom Stein den Deutschen
erst durch Arndts herrliche Schrift) beweisen lassen. Vor
allem aber erkannten die Tieferblickenden, wie Stein,
Blücher und Gneisenau, daß alles bisher Errungene nur
durch den Sturz des französischen Kaisers gesichert werden
könne. Doch davon durfte im Hauptquartier vorläufig
noch nicht die Rede sein! War man doch noch nicht
einmal entschlossen, den Krieg weiter fortzuführen! Ja,
*) Vorpommern und Rügen wurden dann auf dem Wiener
Kongreß 1815 Preußen zugesprochen, das dafür das Herzogtum
Lauenburg an der Unterelbe an Dänemark abtrat. Erst 50 Jahre
darauf (1864) erhielt Preußen Lauenburg wieder.
2J „Der Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands
Grenzet