Full text: Bis zum Zweiten Pariser Frieden (Teil 2)

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als jetzt ein zweiter, ein dritter Schnß fiel; das Geknacker 
wurde lebhafter und kam immer näher; man wußte nicht 
woher! Ordonnanzen und Pferde wurden verwundet. 
»Der Feind ist im Park! Der Feind ist im Schlosse!« 
erscholl es von mehreren Seiten; alles lief und sprengte 
davon. Nostitz eilte bie Stiegen hinauf, den Feldmarschall 
und Gneisenau zu rufen; Golz und Schwerin brachten die 
Pferde; der letztere hielt sich an dem Steigbügel einer 
Ordonnanz fest und galoppierte zu Fuß mit davon. Das 
Hauptquartier schlug den Weg nach der Stadt ein. An- 
tonof, ein treuer Kosak, der Rustan Blüchers, ritt auf 
Kundschaft vorauf und brachte die Nachricht, daß auch 
in der Stadt „Franzusky" seien. Bei dem Flammen¬ 
scheine der brennenden Häuser erkannte man einen Trupp 
französischer Reiter. Der Feldmarschall zog vom Leder 
und machte sich zum Einhauen fertig. Gneisenau faßte 
den Zügel seines Pserdes und zwang ihn, in eine Seiten¬ 
gasse einzulenken. »Wir müssen traben!« rief er dem 
Feldmarschall zu; dieser brummte in den Bart und blieb 
im Schritt, obgleich die feindlichen Reiter im Galopp 
nachsprengten. »Wollen Sie im Triumph in Paris ein¬ 
geführt werden?« rief Gneisenau mit eindringlicher Hef¬ 
tigkeit. Blücher steckte nun den Säbel ein itrtd gab den: 
Pferde die Sporen; er war gerettet/'1) 
*) Förster (Befreiungskriege II 618) nach mündlichen Mit¬ 
teilungen des Generals der Kavallerie, Grafen Nostitz. — Als 
Blücher in Sicherheit war, rief er ergrimmt „Nun darf der Kerl
	        
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