6. Der Baum, der steht im Odenwald,
Und ich bin in der Schweiz,-
Da liegt der Schnee und ist so kalt,
Mein herz es mir zerreißt.
280. Sonnenschein.
1. Schein' uns, du liebe Sonne,
Gib uns ein'n Hellen Schein,
Schein' uns zwei Lieb zusammen,
Die gern bei'nander sein!
2. Dort fern auf jenem Berge,
Da liegt ein kalter Schnee,
Der Schnee kann nicht zerschmelzen,
Gottes Wille muß ergehn.
Z. Gottes Wille ist ergangen,
Zerschmolzen ist uns der Schnee.
Gott seg'n euch, Vater und Mutter,
Ihr seht mich nimmermehr.
28J a. Die Reise nach Seeland.
1849.
1. Die Reife nach Seeland,
Uch, die fällt mir so schwer!
O, du einzig schönes Mädchen,
Wir sehn uns nicht mehr.
2. Sehn wir uns nicht wieder,
Li, so wünsch ich dir viel Glück!
G, du einzig schönes Mädchen,
Denk oftmals zurück.
3. Des Sonntags früh morgens
Kam der Lotse an Bord:
Guten Morgen, Kameraden,
heut müssen wir fort.
4. Warum denn nicht morgen,
Warum denn gerade heut?
Denn es ist ja heute Sonntag
Zür uns alle jungen Leut.
5. Der Lotse sprach leise:
Ich habe keine Schuld,-
Der Hauptmann, der uns führet,
hat keine Geduld.
6. Lin Schifflein kam gesegelt,
Der Wind war ihm gut;
Mein Heinrich, der schwenkte
Noch dreimal seinen Hut.
7. Das Schwenken bedeutet:
Schaß lebe, lebe wohl!
Wer weiß, ob wir einander
Noch wiedersehn soll'n.
8. Sehn wir uns nicht wieder,
So wünsch ich dir Glück!
G, du einzig schöner Heinrich,
Denk oftmals zurück!
9. Das Mädchen am Strande
Ging auf und ging ab,-
Denn es mußte verlassen
Seinen einzigen Schaß.